Auswertung des PhiP-Aktionstags |
24 PhiP aus zehn Kammergebieten nahmen am Aktionstag zur pharmazeutischen Dienstleistung »Standardisierte Risikoerfassung hoher Blutdruck« teil. / Foto: Getty Images/Maica
Zur Teilnahme am Aktionstag luden die zehn Apothekerkammern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Niedersachsen, Nordrhein, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe in Kooperation mit der ABDA ein. Die PhiP, die in ihrem Kammergebiet die meisten pDL am Aktionstag durchgeführt hatten, erhielten ein Schokoladenpaket für das Apothekenteam und eine Einladung, ein Interview für das Rundschreiben der Kammer zu geben.
Nun hat die ABDA die Ergebnisse des Aktionstags ausgewertet. Aus sieben der zehn teilnehmenden Kammergebiete leiteten insgesamt 24 PhiP ihre Ergebnissen an die Kammer beziehungsweise die ABDA weiter. Die teilnehmenden PhiP führten insgesamt 152 pDL während des Aktionszeitraums durch, im Mittel entspricht dies etwa sechs pDL pro PhiP. Mit 19 durchgeführten pDL erzielte Amelie Göbel das bundesweit beste Ergebnis.
Bei 73 der berichteten pDL erhielten die Patienten nach der Blutdruckmessung eine sogenannte rote Maßnahmenempfehlung, die ihnen nahelegt, sich innerhalb von vier Wochen ärztlich untersuchen zu lassen. 28 weitere Patienten erhielten eine gelbe Maßnahmenempfehlung, die empfiehlt, den Arzt bei der nächsten Vorstellung zu informieren. Diese Ergebnisse zeigen, dass es den PhiP gelungen ist, mehrere Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck zu identifizieren. Darüber hinaus planten alle Apothekenteams, die zuvor gar keine pDL oder zumindest nicht die Blutdruckmessung angeboten hatten, diese nach dem Aktionstag dauerhaft einführen zu wollen (neun von 24 Apotheken; 37,5 Prozent).
Um die Ergebnisse der Evaluation besser einordnen zu können, wurde im Anschluss eine erneute Umfrage unter denjenigen PhiP durchgeführt, die im praktikumsbegleitenden Unterricht vom Aktionstag erfahren hatten. An der Befragung beteiligten sich neun der zehn Kammerbezirke und insgesamt 89 PhiP. Diese sollten angeben, ob sie einen Aktionstag durchgeführt und ob sie ihre Ergebnisse anschließend weitergeleitet haben. Außerdem sollten sie Gründe für eine etwaige Nichtteilnahme und Verbesserungsvorschläge nennen.
Der Befragung zufolge nahmen 74 PhiP nicht an der Aktion teil (83 Prozent der Befragten). Von denen, die einen Aktionstag durchgeführt haben, gaben etwa zwei Drittel an, die Ergebnisse auch weitergeleitet zu haben. Bei den Gründen für eine Nichtteilnahme waren Mehrfachnennungen möglich. So gaben beispielsweise 19 PhiP an, die Apothekeninhaber nicht über die Aktion informiert zu haben. 17 PhiP gaben an, dass das Team oder der Chef die Aktion nicht unterstützt habe. 45 PhiP hätten im Aktionszeitraum keine Zeit gehabt und 11 PhiP zu diesem Zeitpunkt nicht in der öffentlichen Apotheke gearbeitet. 20 PhiP hätten einen pDL-Aktionstag zur Inhalator-Schulung oder Medikationsberatung bevorzugt.
Die PhiP schlugen vor, dass die ABDA beziehungsweise die Kammern die Apothekeninhaber und Teams verstärkt über den Aktionstag informieren und die Veranstaltung bei Studierenden und Apotheken stärker bewerben könnten. Weitere Verbesserungsvorschläge waren etwa eine längere Vorlaufzeit, ein verlängerter Aktionszeitraum sowie ein Aktionstag mit einer anderen pDL.