Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Mausmodell

Austausch von APOE4 durch APOE2 schützt vor Alzheimer-Pathologie

Das APOE4-Allel gilt als einer der relevantesten genetischen Risikofaktoren für die Entwicklung einer Alzheimer-Erkrankung. Demgegenüber scheint das APOE2-Allel neuroprotektiv zu wirken. Bisher gab es keine Konzepte, wie ein postnataler Austausch dieser Allele auf Organismus- und Zellebene therapeutisch genutzt werden könnte. Zumindest im Tiermodell ist dies jetzt gelungen.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 14.11.2025  13:00 Uhr

Experimentelle Kernergebnisse

Zunächst testete das Team, wie es sich auswirkte, wenn durch Tamoxifen-Gabe die Cre-Rekombinase exprimiert und der Wechsel von E4 zu E2 in allen Körperzellen ausgelöst wurde. Die Mäuse stellten daraufhin ihr metabolisches und lipidomisches Profil so um, dass es dem von APOE2-Mäusen entsprach. Bemerkenswert waren Veränderungen in mehreren Klassen von Gehirn-Glycerophospholipiden, insbesondere von Phosphatidylcholin- und Ceramid-Spezies.

Die Forschenden konnten zeigen, dass der Austausch von APOE4 durch APOE2 die Genexpression in mehreren Hirnzelltypen, vor allem Astrozyten, Oligodendrozyten, Mikroglia und Endothelzellen beeinflusste. Diese Zellen zeigten Überlappungen in den differenziell exprimierten Genen APOE2- versus APOE4- Mäusen. Dabei waren insbesondere metabolische und immunologische Signalwege betroffen.

Im Alzheimer-Mausmodell verbesserte der Alleltausch in den Astrozyten die kognitiven Leistungen durch besseres assoziatives Lernen. Zudem sank die Amyloid-Last signifikant und die mit der Alzheimer-Pathologie assoziierte Astro- und Mikrogliose verbesserte sich, indem die Konzentrationen an saurem Gliafaserprotein und das F-Aktin-bindende Protein IBA1 abnahmen. Ebenfalls nahm der Anteil an aktivierten Mikroglia sowie die Konzentration von Plaque-assoziiertem ApoE ab.

Bemerkenswert war auch, dass in Astrozyten produziertes ApoE2 ausschließlich nicht-zellautonom wirkt. Auch angrenzende Zelltypen wie Mikroglia und Oligodendrozyten veränderten nach dem Austausch die Aktivität bestimmter Gene. Dies legt nahe, dass der Alleltausch in Astrozyten genügen könnte, um die Mikroenvironment-vermittelte Amyloid-Plaque-Akkumulation, die Aktivierung von Gliazellen und die damit einhergehenden kognitiven Defizite zumindest im Mausmodell zu reduzieren. Erklären könnte man diesen Effekt über das modulierende Potenzial des Lipidstoffwechsel, der Immunantworten und der neuronalen Interaktionen.

Die Veränderungen in der Genexpression betrafen dabei die für die Alzheimer-Pathologie wichtigen Signalwege. Dazu zählen ein gestörter Energiestoffwechsel, Störungen in Entzündungs- und Matrix-Netzwerken sowie die Beeinträchtigung zellulärer Transportmechanismen und der Zytoskelett-Integrität.

Die Studie zeigt an einem speziellen Mäusemodell eine prinzipielle Möglichkeit auf, der Alzheimer-assoziierten Pathologie nach Symptombeginn durch einen gezielten, zeitlichen und gegebenenfalls auch zelltypspezifischen APOE-Alleltausch zu begegnen. Insbesondere die astrozytäre APOE2-Expression könnte sich als ein vielversprechendes Ziel für künftige Geneditierungsstrategien erweisen. Allerdings wird dies keine zeitnahe Option sein.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
Alzheimer

Mehr von Avoxa