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Lauterbach

»Ausgedruckte Rezepte sind nicht mehr vertretbar«

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wünscht sich möglichst schnell eine bessere Nutzung des E-Rezepts. »Die Apothekerinnen und Apotheker ziehen im Großen und Ganzen sehr gut mit«, lobte er heute bei einem Pressetermin in Berlin.
Anne Orth
09.08.2023  16:30 Uhr

Lauterbach schätzt, dass in Deutschland bislang rund 2,4 Millionen elektronische Verordnungen ausgestellt worden sind. Zwar gebe es in Apotheken beim Einlösen von E-Rezepten in wenigen Fällen noch technische Probleme, aber diese ließen sich beheben. »Ich erwarte, dass Apotheker und Ärzte diese wichtige Innovation nicht blockieren«, betonte der Minister.

Nach dem Besuch einer kardiologischen Gemeinschaftspraxis im Berliner Stadtteil Charlottenburg ließ sich Lauterbach am heutigen Mittwoch in der Grünen Apotheke, ebenfalls in Berlin-Charlottenburg, den erfolgreichen Abruf eines E-Rezepts präsentieren. Anschließend trat er gemeinsam mit dem Kardiologen Benny Levenson vor die Presse. Dabei machte der Minister deutlich, dass das Einlösen von E-Rezepten über die elektronische Gesundheitskarte bereits gut funktioniere und viele Vorteile mit sich bringe. Fehler in der Medikation würden dadurch unwahrscheinlicher. Generell werde die Digitalisierung Arbeitsabläufe vereinfachen und die Sicherheit für die Patienten erhöhen.

»Es ist ehrlich gesagt überhaupt nicht mehr vertretbar, dass wir in der heutigen Zeit noch immer Rezepte auf Papier ausdrucken«, sagte Lauterbach. Im Bereich der Digitalisierung sei Deutschland ein Entwicklungsland, kritisierte er. Dringend nötig sei daher eine Aufholjagd. Diese beginne mit dem elektronischen Rezept und gehe mit der elektronischen Patientenakte (EPA) weiter. Mit der EPA könne man beispielsweise sehen, wie sich Laborwerte entwickelt hätten, erläuterte der Minister. Auch der Datenschutz werde »extrem ernst genommen, die Standards seien sehr hoch«, betonte er. Es sei möglich, mit ausreichenden Vorgaben beim Datenschutz zu arbeiten. Diese dürften aber nicht verhindern, dass das E-Rezept komme.

Er gehe davon aus, dass beide Gesetzentwürfe – das Digital-Gesetz und das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) – am 30. August ins Kabinett gehen, kündigte Lauterbach an. Die PZ berichtete bereits ausführlich über den Entwurf des Digital-Gesetzes, mit dem das Bundesgesundheitsministerium (BMG) vor allem die Nutzung des E-Rezepts und der EPA vorantreiben will.

Unter anderem sollen Ärztinnen und Ärzte ab Januar 2024 verpflichtet sein, E-Rezepte auszustellen. Ab 2025 sollen alle Versicherten eine elektronische Patientenakte erhalten, wenn sie nicht aktiv widersprechen. Diese soll etwa Laborwerte, Befunde und verordnete Medikamente enthalten.

»Apotheken sind längst E-Rezept-ready«

Apotheken seien längst »E-Rezept-ready«, stellte Johannes Bayer von der Grünen Apotheke in Berlin-Charlottenburg im Anschluss an den Pressetermin klar. Derzeit lösten er und sein Team im Schnitt fünf E-Rezepte pro Woche ein. »Ich würde mir wünschen, dass deutlich mehr Patientinnen und Patienten mit elektronischen Verordnungen zu uns kämen«, betonte Bayer.

Der neue Einlöseweg über die elektronische Gesundheitskarte funktioniere schnell und problemlos. »Elektronische Verordnungen sind sicherer für die Patienten, da Rezeptfälschungen nicht mehr möglich sind«, so der Apotheker. Den geplanten Einlöseweg über eigene Apps der Kassen lehne er hingegen ab.

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