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Fortbildung

BAK und Professoren im Streit

17.12.2013  16:02 Uhr

Von Daniel Rücker / Deutschlands Pharmazie-Professoren machen sich Sorgen um die Neutralität der Apotheker. Der Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), Andreas Kiefer, hat dafür nur begrenzt Verständnis.

In einem Brief an den BAK-Präsidenten kritisieren mehrere Professoren »dass der für die Existenzberechtigung des deutschen Apothekenwesens essenzielle Anspruch einer wissenschaftlich fundierten, von den wirtschaftlichen Interessen der Pharmaindustrie und Ärzte entkoppelten Arzneimittelversorgung zunehmend in den Hintergrund tritt«. Das beinhalte auch die sachgerechte Beratung der Patienten über ihre Arzneimitteltherapie.

 

Kritik an einer Fortbildung

 

Auslöser für den Brief war eine Fortbildungsveranstaltung der Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern über Schüßler-Salze, bei der als Referent ein Mitarbeiter des Homöopathika-Herstellers DHU auftrat. In der Bewerbung der Veranstaltung wurde aus Sicht der Professoren zu stark auf den ökonomischen Nutzen der Schüßler-Salze für den Verkäufer abgehoben.

Die Apothekerkammern sollten sich in Zukunft wieder stärker »auf ihre elementaren Aufgaben besinnen«, fordern die Pharmazie-Professoren in ihrem Schreiben. Die Kammern seien dazu verpflichtet, für die Qualität der Berufsausübung sowie der Fort- und Weiterbildung zu sorgen. Von der Pharmazeutischen Industrie unterstützte Veranstaltungen zu Produkten ohne wissenschaftlichen Wirksamkeitsbeweis gehörten dagegen nicht zum Auftrag der Kammern. Abschließend fordern die Hochschullehrer BAK-Präsident Kiefer auf, den beschriebenen Tendenzen umgehend effektiv entgegenzutreten.

 

Der Brief ist unterzeichnet von den Professoren Bernd Clement, Theo Dingermann, Ulrike Holzgrabe, Ernst Mutschler, Manfred Schubert-Zsilavecz, Dieter Steinhilber, Angelika Vollmar und Werner Weitschies.

 

Kiefers Antwort auf die Kritik fällt recht deutlich aus. Er teile die Meinung, dass eine breite naturwissenschaftliche Ausbildung der Apotheker Grundlage des unabhängigen Apothekensystems in Deutschland sei, schreibt der BAK-Präsident in einem Brief an die Professoren. Deshalb sollte die Gesellschaft mehr Geld in die Modernisierung dieser Ausbildung stecken. Am Ende profitiere sie von der unabhängigen Berufsausübung der Apotheker.

 

Kiefer weist Vorwürfe zurück

 

Erwartungsgemäß wenig Verständnis hat Kiefer für die Kritik der Professoren an der Arbeit der Apothekerkammern. »Mit aller Entschiedenheit trete ich Ihrer Auffassung entgegen, die Landesapothekerkammern nähmen ihre elementaren Aufgaben nicht wahr«, schreibt er. Diese Einschätzung entbehre jeder Grundlage. Diese Behauptung gründe sich auf eine einzelne Fortbildungsveranstaltung. Jedes Jahr organisierten die Apothekerkammern 2300 Fortbildungsveranstaltungen. Eine größere Stichprobe hätte deshalb sicher zu einer objektiveren Evidenz beigetragen.

 

Auch bei Arzneimitteln der besonderen Therapierichtungen teilt Kiefer nicht die Position der Hochschullehrer. Diese Präparate hätten ungeachtet der Frage der Evidenz ihre Berechtigung und im Arzneimittelgesetz ihre rechtliche Grundlage. Ärzte verordneten diese Arzneimittel, Patienten wendeten sie an. Es liege im Einzelfall im Ermessen der Apotheker, ob sie Menschen die Anwendung dieser Arzneimittel empfehlen. Kiefer: »Die Verpflichtung zur Information und Beratung endet nicht an der Schwelle allopathischer oder biotechnisch hergestellter Arzneimittel.« /

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