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Private Krankenversicherung

Unternehmen auf Wachstumskurs

23.11.2010  16:55 Uhr

Von Werner Kurzlechner, Berlin / Sechs Prozent mehr Einnahmen als 2009: Die Private Krankenversicherung (PKV) hat ein gutes Jahr hinter sich und blickt optimistisch in die Zukunft. Dabei hilft, dass die Kanzlerin private Versicherer nicht mit zu strengen Kontrollen gängeln will. Das versprach Angela Merkel auf der Jahrestagung der deutschen Versicherungswirtschaft.

Ganz ohne Sorgen sind die deutschen Versicherer derzeit nicht – trotz Stabilität selbst in der Krise und einer erfreulichen Entwicklung in diesem Jahr. Die Beitragseinnahmen der Erstversicherer, Rückversicherer also nicht eingerechnet, stiegen 2010 um 4,7 Prozent auf knapp 180 Milliarden Euro.

Dennoch appellierte Verbandspräsident Rolf-Peter Hoenen auf der Jahrestagung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) vorige Woche in Berlin mehrfach an Bundes­kanz­lerin Angela Merkel (CDU), die sich als verständnisvoller und gewogener Gast zeigte.

 

Bessere Kontrollen geplant

 

Insbesondere das seit längerer Zeit niedrige Zinsniveau und Solvency II, die geplante Reform der Versicherungs­auf­sicht durch die EU-Kommission, sorgten für Unsicherheit. Hoenen: »Wir wollen nicht, dass uns die Regeln für die Ban­ken übergestülpt werden.« Die Kanzlerin stellte klar, in derlei Fragen könne man »die Akteure nicht immer selbst fragen«. Außerdem riet sie im Sinne einer weiterhin gedeihlichen Zusammenarbeit, Probleme nicht zu überzeichnen. Inhaltlich machte sie den GDV-Mitgliedern aber durchaus Hoffnung. Bei Solvency II plädiere sie für weitere Gespräche, eine Überlastung der Unternehmen durch ausufernde Berichtspflichten werde es nicht geben. Was die als konjunkturelle Maßnahme gesenkten Zinsen betreffe, sei die Bundesregierung für ein schnelles Ausstiegsszenario möglichst bis 2013, sagte Merkel. Allerdings müsse diese »Exit-Strategie« international abgestimmt werden.

 

Neue Mitglieder, steigende Beiträge

 

Aktuellen Grund zur Klage haben insbesondere die privaten Krankenversicherer nicht. Nach den Lebensversicherungen, deren Brutto-Beitragseinnahmen um 6,8 Prozent auf 91 Milliarden Euro stiegen, ist die Private Krankenversicherung (PKV) das zweite klare Wachstumssegment in der Versicherungswirtschaft. Insgesamt stiegen die Einnahmen in diesem Segment gegenüber 2009 um exakt 6 Prozent auf 33,4 Milliarden Euro. Bleibt das mit einer Wachstumsrate von 2,2 Prozent relativ schwache Plus der privaten Pflegeversicherung unberücksichtigt, ergibt sich für die Voll- und Zusatzversicherung sogar ein Zuwachs um 6,3 Prozent auf 31,3 Milliarden Euro. Ausgegeben haben die Krankenversicherer am Ende des Jahres voraussichtlich 22,1 Milliarden Euro – 4,5 Prozent mehr als 2009. Die Differenz aus Einnahmen und Ausgaben steigt damit in diesem Jahr nach Lage der Dinge um 700 Millionen Euro auf 11,3 Milliarden Euro. Laut Reinhold Schulte, Vorsitzender des PKV-Verbandes, verteilen sich die Zuwächse jeweils zur Hälfte auf gestiegene Beiträge und auf neue Mit- glieder.

 

»Der Nettoneuzugang zur Vollversicherung betrug zur Jahresmitte 44 500 Personen«, berichtete Hoenen. Die Zahl der Zusatzversicherungen sei im ersten Halbjahr um 77 000 gestiegen. Daraus ergibt sich ein Bestand von 8,86 Millionen Vollversicherungen und 21,6 Millionen Zusatzversicherungen. Dass gesetzlich Versicherte in die PKV abwandern, ist seit 40 Jahren der Fall – auch in diesem Jahr. Vorbei sind aber offensichtlich die Zeiten mit mehr als 200 000 Neuzugängen wie nach der Jahrhundertwende. Die Halbjahreszahlen deuten eher auf ein niedriges Plus wie in den Jahren 2007 und 2008 hin. Die 141 000 Zugänge von 2009 scheinen schwer erreichbar.

 

Aus PKV-Sicht sind die Aussichten dennoch weiterhin rosig. Schulte sagte, dass für 2011 mit einem ähnlich hohen Wachstum der Einnahmen zu rechnen sei. Die Aufhebung der dreijährigen Wechselsperre zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung durch die Bundesregierung zum Jahresende dürfte dabei sicherlich förderlich sein.

 

Pflegefall private Pflegeversicherung

 

Während die Krankenversicherung beinahe als Selbstläufer erscheint, gibt es bei der Pflege erkennbar Nachholbedarf. »Sie wird uns weiter beschäftigen«, erklärte Schulte. Der PKV-Chef bekannte sich zudem nachdrücklich zum Wettbewerb zwischen den Mitgliedern seines Verbandes. /

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