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Pfizer überrumpelt Apotheken

15.11.2005  17:16 Uhr

Vertriebsweg

<typohead type="3">Pfizer überrumpelt Apotheken

von Thomas Bellartz, Berlin

 

Der weltgrößte Pharmakonzern lässt nichts unversucht, um den Vertriebsweg in Deutschland madig zu machen ­ auf Kosten von Apotheken und Pharmagroßhandel.

 

So warnte Pfizer in einer bundesweit von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) verbreiteten Meldung vor einer zunehmenden Zahl gefälschter Arzneimittel vor allem im Internet. Das Problem werde unterschätzt, ließ sich der für Recht und Corporate Affairs zuständige Direktor des weltweit größten Arzneimittelherstellers, Michael Klein, vernehmen. Der Jurist gilt als Antreiber bei Pfizers Bemühungen, den Vertriebsweg in die Apotheke zu untergraben. Denn wenn es beim Internet bliebe, dürfte man Klein durchaus zustimmen. Doch die Intention des Pfizer-Vorkämpfers ist eine andere, wie sich schnell herausliest. »Auch der bisherige Vertriebsweg in Deutschland ist keineswegs sicher.«

 

Freilich bleibt Klein die Zahlen für den deutschen Markt schuldig. Denn nach Ansicht von Experten und vorliegenden Daten, sind die Probleme mit Fälschungen hier zu Lande, jenseits von dubiosen Internetshops, ein Randproblem. Nicht nur Apothekerkammern und -verbände, sondern auch Fachleute aus dem Gesundheitsministerium sind sich einig, dass der Vertriebsweg in Deutschland ein Garant dafür ist, dass dies auch so bleiben könnte. Und so begründet Klein seine Aussagen eben nicht mit deutschen Zahlen oder zumindest europäischen, sondern mit amerikanischen. Eine Pfizer-Untersuchung aus Amerika belege »Besorgnis erregende« Zustände bei der Herstellung von gefälschten Medikamenten. Pfizer sei mit dem Potenzmittel Viagra besonders betroffen.

 

Und dann lässt Klein doch noch die Katze aus dem Sack: Auch geplante Änderungen im Vertriebssystem sollen mehr Sicherheit bringen und zu einer besseren Versorgung der Patienten mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln führen. So erreichten viele von Pfizer an Großhändler gelieferte Medikamente nie eine deutsche Apotheke, sondern würden im Ausland mit Gewinn verkauft, behauptet Klein. Um die Versorgung der Apotheken und Patienten sicherzustellen und Fälschungen zu vermeiden, plane der Konzern in Deutschland eine Anpassung des Vertriebssystems, das den Weg eines Medikamentes vom Hersteller bis zur Apotheke lückenlos nachverfolgen kann. Nach Vorstellung des Konzerns mit Deutschland-Sitz in Karlsruhe soll der Großhändler künftig als Kommissionär die Ware an Apotheken liefern. Noch stünden Großhändler und Apotheken dem Modell skeptisch gegenüber. Die Gespräche seien Klein zufolge »schwierig«, weil Händler weniger Einnahmen und Apotheker mehr Aufwand befürchten. Die wichtigsten Bedenken seien aber inzwischen berücksichtigt. Mit einer Umsetzung rechnet Klein frühestens Ende 2006.

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