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DHEA kann Altern nicht aufhalten

31.10.2006  15:35 Uhr

<typohead type="3">DHEA kann Altern nicht aufhalten

Von Birgit Masekowitz

 

Auch wenn die Anti-Aging-Medizin einen Nutzen von Dehydroepiandrosteron (DHEA) gegen unerwünschte Erscheinungen des Alterns verspricht: Die Substanz kann in Studien nicht überzeugen.

 

DHEA ist ein Steroidhormon, dessen Biosynthese in der Nebennierenrinde und bei Frauen zusätzlich in den Ovarien erfolgt. Ausgehend von Cholesterol wird es über die Zwischenstufe Pregnenolon gebildet und ist sowohl eine Vorstufe für die Synthese von Androgenen als auch von Estrogenen.

 

Der zweifelhafte Einsatz von DHEA als Jungbrunnen beruht auf der Beobachtung, dass dessen Produktion im Alter nachlässt und der Annahme, eine Substitution könne somit den Alterungsprozess stoppen. Wissenschaftliche Beweise für diese These konnten bis jetzt allerdings nicht erbracht werden. Ebenso war unklar, welchen Nutzen und welche Nebenwirkungen eine Langzeitanwendung mit sich bringt.

 

Forscher von der Mayo Clinic in Rochester nahmen sich dieses Themas an und führten eine randomisierte placebo-kontrollierte Doppelblindstudie mit 144 älteren Probanden durch. An der im New England Journal of Medicine (355, 2006, 1647-1659) veröffentlichten Studie nahmen von insgesamt 87 Männern 29 DHEA (75 mg/Tag) ein, 27 applizierten ein Testosteronpflaster (5 mg/Tag) und 31 erhielten Placebo. 27 der teilnehmenden Frauen wurden mit DHEA und 30 mit Placebo behandelt.

 

Nach zweijähriger Therapie konnten die amerikanischen Wissenschaftler bei allen Probanden der Verum-Gruppen höhere Hormonspiegel feststellen. Bei Frauen, die DHEA bekommen hatten, steigerte sich der Plasmaspiegel von sulfatiertem DHEA um 3,8 µg/ml, bei Männern um 3,4 µg/ml. Zudem wiesen Männer, die mit Testosteronpflastern behandelt wurden, eine um 30,4 ng/dl gesteigerte Konzentration des bioverfügbaren Testosterons auf.

 

Allerdings war es nicht möglich, signifikante Effekte von DHEA auf die charakteristischen Erscheinungen des Alters, wie nachlassende körperliche Leistungsfähigkeit, gestörte Glucosetoleranz und Steigerung des Fettgewebes oder auf die Lebensqualität nachzuweisen. Der einzige Lichtblick war ein minimal positiver Einfluss auf die Knochendichte, der allerdings weit geringer ausfiel als bei einer konventionellen Therapie der Osteoporose.

 

Obwohl die Forscher in der Studie auch keine negativen Auswirkungen durch eine Therapie mit DHEA feststellten, bewerten sie den Einsatz kritisch, zumal an der Studie nur Männer ohne Prostata-Probleme teilnahmen.

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