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GLP-1-Rezeptor-Agonist

Tablette könnte Spritze ersetzen

25.10.2017  09:18 Uhr

Von Annette Mende / Die erste oral verfügbare Formulierung eines GLP-1-Rezeptor-Agonisten hat erfolgreich eine Phase-II-Studie absolviert und damit einen großen Schritt Richtung Zulassung gemacht. Zunächst wird der von Novo Nordisk entwickelte Wirkstoff Semaglutid jedoch vermutlich als subkutane Injektion auf den Markt kommen.

Die bei Typ-2-Diabetes eingesetzten GLP-1-Rezeptor-Agonisten haben mehrere Vorteile: Sie bergen ein niedriges Hypoglykämie-Risiko, sorgen meist für eine Gewichtsreduktion und haben ­positive Effekte auf den Blutdruck und die Blutfette. Der Nachteil der Substanzklasse ist jedoch, dass es sich um Bio­moleküle handelt, die gespritzt werden müssen, weil sie bei oraler Gabe im Gastro­intestinaltrakt abgebaut würden.

 

Hilfsstoff verhindert Abbau

 

Dieses Problem ist in der Semaglutid-Tablette durch Zugabe des Hilfsstoffs SNAC (Natrium-N-[8(2-Hydroxylbenzoyl)Amino]Caprylat) gelöst. SNAC sorgt im Magen für einen lokalen pH-Wert-Anstieg, was die Löslichkeit von Semaglutid verbessert und dieses gleichzeitig vor dem proteolytischen Abbau schützt. Die Aufnahme des Wirkstoffs erfolgt im Magen, vermutlich über die transzelluläre Route.

 

Im Fachjournal »JAMA« gibt eine ­Autorengruppe um Dr. Melanie Davies von der University of Leicester in Großbritannien jetzt die Ergebnisse einer 26-wöchigen Dosisfindungsstudie mit Semaglutid-Tabletten wieder (DOI: 10.1001/jama.2017.14752). In der Phase-II-Studie, an der 632 Typ-2-Diabetiker teilnahmen, wurde Semaglutid als orale Formulierung einmal täglich gegeben, und zwar in Form einer Dosiseskalation von 2,5 mg bis 40 mg. Als Vergleich ­dienten Placebo-Tabletten sowie einmal wöchentliche subkutane Injektionen von 1,0 mg Semaglutid.

 

Die orale Formulierung des GLP-1-­Rezeptor-Agonisten senkte den HbA1c-Wert dosisabhängig um 0,7 bis 1,9 Prozent, subkutanes Semaglutid um 1,9 Prozent und Placebo um 0,3 Prozent. Auch das Körpergewicht der Teilnehmer sank, unter Tablettentherapie dosis­abhängig um 2,1 bis 6,9 kg, unter Injek­tionen um 6,4 kg und unter Placebo um 1,2 kg. Nebenwirkungen betrafen hauptsächlich den Gastrointestinaltrakt, zum Beispiel Übelkeit, Dyspepsie und Bauchschmerzen, und waren meist mild bis mittelschwer ausgeprägt. Die Ergebnisse rechtfertigen aus Sicht der Autoren Phase-III-Studien zur Überprüfung von Wirksamkeit und Sicherheit der Tablette über einen längeren Zeitraum.

 

Positivvotum in den USA

 

Unterdessen rückt die Zulassung von Semaglutid als Wochenspritze in den USA näher. Laut der Nachrichtenseite »Medpage today« sprach sich am vergangenen Mittwoch ein Expertenkomitee der dortigen Zulassungsbehörde FDA mit großer Mehrheit dafür aus. Auch in Europa hat der Hersteller bereits den Zulassungsantrag eingereicht. /

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