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Rechtsgutachten

Pharmazie in Leipzig muss bleiben

22.10.2013  17:58 Uhr

Von Yuki Schubert, Leipzig / Der Streit um die Schließung des Pharmazeutischen Instituts der Universität Leipzig geht durch ein Rechtsgutachten in die nächste Runde. Demnach darf die Uni diesen Staatsexamensstudiengang ohne Einverständnis des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz gar nicht abschaffen.

Rechtsanwalt Frank Selbmann beruft sich in seinem Gutachten für Apothekerverband und -kammer in Sachsen auf das Hochschulfreiheitsgesetz. Da das Sozialministerium der Schließung des Instituts nicht zugestimmt habe, müsse der Studiengang Pharmazie fortgeführt werden, sagte Selbmann vergangene Woche auf einer Pressekonferenz in Leipzig.

Der Startschuss für die Diskussion war im Dezember 2011 gefallen. Das Rektorat der Uni Leipzig hatte dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) die Schließung vorgeschlagen, um die vom SMWK geforderten Einsparungen zu erzielen. Dies sei jedoch ohne Kenntnis des Fakultätsrats und ohne Zustimmung des Sozialministeriums geschehen, so Holger Herold, Vorstandsmitglied der Sächsischen Landesapothekerkammer. Mit Bezug auf das nun vorliegende Rechtsgutachten liege somit ein Gesetzesverstoß vor, sagte Herold. Außerdem habe im September 2012 die sächsische Sozialministerin Christine Clauß (CDU) von ihrem Vetorecht Gebrauch gemacht und sich gegen die Schließung ausgesprochen.

 

An der Uni Leipzig selbst findet Herold zufolge schon ein »kalter Austrocknungsprozess« statt. Schließlich gebe es im Wintersemester 2013/2014 nur noch 36 Studienanfänger, obwohl Kapazität für 50 Studenten vorhanden sei. Dies geschehe, obwohl bereits ein bundesweiter Mangel an Apothekern bestehe. Das Defizit an approbierten Fachkräften unterstrich auch Monika Koch, Vorsitzende des Sächsischen Apothekerverbands. Sie forderte sogar eine Aufstockung der Studienplätze für Pharmazie in Leipzig: »50 Studienplätze sind zu wenig. Wir bräuchten eigentlich das Doppelte an neuen Studenten.«

 

Neben der geringeren Studienanfängerzahl seien auch die Lehrstühle für pharmazeutische Chemie, pharmazeutische Biologie und Pharmakologie nicht neu besetzt worden, so Friederike Zühl, Pharmaziestudentin der Uni Leipzig. »Es fallen aber keine Stunden aus, da es Gastprofessoren gibt. Die hohe Qualität der Ausbildung muss weiter gewährleistet werden, sonst haben wir das Recht zu klagen«, sagte Zühl.

 

Beliebter Studienort

 

Der Studentin zufolge ist das Institut weiterhin beliebt. Mitunter aufgrund der guten Jobperspektiven gebe es immer noch 4,4 Bewerber auf einen Studienplatz in Leipzig. Im Unibetrieb stimme es dann allerdings traurig, wenn in einem Hörsaal mit 200 Plätzen nur 36 Studenten sitzen, sagte Zühl. Nach ihrer Ansicht ist das vorgelegte Rechtsgutachten eindeutig. Die Uni sollte daher einlenken und die Neubesetzung der Lehrstühle endlich vorantreiben, forderte die Pharmaziestudentin.

 

Seit Längerem wird auch über eine mögliche Aufnahme von Leipziger Studenten am Pharmazie-Institut der Universität in Halle diskutiert. Dieser Plan von Sachsens Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer (parteilos) sei keine Lösung, so Herold. »Die Laborkapazität in Halle ist jetzt schon am Limit.« /

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