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Vertragsärzte

Kompromiss über Honorarzuschläge

29.09.2015  09:09 Uhr

Von Stephanie Schersch / Krankenkassen und Mediziner haben sich auf ein Vergütungsplus für Vertragsärzte im kommenden Jahr geeinigt. Wirklich zufrieden ist allerdings keine Seite mit dem Kompromiss.

Dem Beschluss waren wie so oft lange und zähe Verhandlungen vorausgegangen. Erst nach Einschaltung des Erweiterten Bewertungsausschusses, einer Art Schiedsstelle, stand die Anhebung des sogenannten Orientierungswerts um 1,6 Prozent fest. Nach Angaben des GKV-Spitzenverbands steigt die Vergütung für Psychotherapeuten zudem rückwirkend ab Januar 2012 um rund 2,7 Prozent. Eine Therapiestunde kostet damit aktuell rund 86 Euro. Therapeuten, die zu mindestens 50 Prozent ausgelastet sind, erhalten für jede zusätzliche Therapiestunde einen Strukturzuschlag in Höhe von rund 15 Euro.

Für die Vergütung ärztlicher Leistungen ist in Deutschland unter anderem der Einheitliche Bewertungsmaßstab ausschlaggebend. Er weist jeder Behandlung eine bestimmte Punktzahl zu, die sich an Umfang und Aufwand der Leistung orientiert. Anschließend wird diese Zahl mit dem Orientierungswert multipliziert. Er liegt nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) aktuell bei 10,27 Euro und wird 2016 auf rund 10,44 Euro steigen.

 

Wie viel die Honorarerhöhung den Ärzten im kommenden Jahr letztlich bringt, interpretieren beide Seiten unterschiedlich. Während der GKV-Spitzenverband eine Gesamtsumme von 1,35 Milliarden Euro und damit ein Plus von 3,8 Prozent veranschlagt, spricht die KBV von 800 Millionen Euro mehr. 550 Millionen Euro davon entfallen demnach auf die Anhebung des Orientierungswerts. Hinzu kommt ein Betrag von rund 250 Millionen Euro, den die Kassen zahlen müssen, um den steigenden Behandlungsbedarf in der Bevölkerung zu decken.

 

KVB-Chef Andreas Gassen zeigte sich mit Blick auf das Verhandlungsergebnis enttäuscht. Die Honorarerhöhung gleiche die gestiegenen Kosten in den Praxen nicht in voller Höhe aus, sagte er. Das sei »kein gutes Signal an die Vetragsärzteschaft«. Der GKV-Spitzenverband nannte die Anhebung des Orientierungswerts einen »notwendigen Kompromiss«. Die Honorarzuschläge würden jedoch nicht spurlos an den Kassenfinanzen vorbeigehen, sagte Vorstandsvizechef Johann-Magnus von Stackelberg. »Jede einzelne Krankenkasse muss diese Mehrausgaben bei der Frage, ob die Zusatzbeiträge im kommenden Jahr steigen oder nicht, mit einbeziehen.«

 

Nachdem das Vergütungsplus nun auf Bundesebene festgelegt wurde, müssen im nächsten Schritt die Kassenärztlichen Vereinigungen der Länder ran. Sie verhandeln dann auf Grundlage der Bundesbeschlüsse zusammen mit den Krankenkassen vor Ort die konkrete Honorarerhöhung für die Ärzte in den jeweiligen Bundesländern. /

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