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Frühe Nutzenbewertung

G-BA sieht Verbesserungsbedarf

29.09.2015  09:09 Uhr

Von Christina Müller, Berlin / Medikamente zur Therapie bei chronischen Erkrankungen wie etwa Diabetes mellitus schneiden bei der frühen Nutzenbewertung oft zu schlecht ab. Das räumte der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), Professor Josef Hecken, auf einem Symposium des Bundesverbands Deutscher Krankenhausapotheker in Berlin ein.

Als Grund für die meist negativen Bewertungen der Präparate nannte Hecken das Fehlen von Langzeitergebnissen. Diese könnten zum Zeitpunkt der frühen Nutzenbewertung noch gar nicht vorliegen, so der Chef des G-BA vergangene Woche in Berlin. Er fordert­e daher eine Anpassung der Bewertungskriterien, damit »wichtige Entwicklungsschritte nicht an uns vorbei­gehen«.

Gleichzeitig kritisierte Hecken die Bewertungsgrundlagen bei Onkologika. Hier werde die Überlebenszeit der Patienten zu isoliert betrachtet. Laut Hecken besteht so die Gefahr, dass die pharmazeutischen Unternehmer in ihren klinischen Studien die Patienten zu lange künstlich am Leben erhalten, um ein paar Tage zu gewinnen. Diese können zwar für das Erreichen des Signifikanzniveaus entscheidend sein, aber die Lebensqualität der Betroffenen finde in den Studien keine Berücksichtigung. Daher sei es wichtig, diesbezüglich geeignete Parameter zu entwickeln, um auswertbare Daten generieren zu können, sagte Hecken.

 

Grundsätzlich rechtfertigte der G-BA-Chef jedoch das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz. Zwar arbeite das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) sehr wissenschaftlich, die Beschlüsse des G-BA, die letztendlich bindend seien, orientierten sich aber stark an der Versorgungsrealität. So weiche der G-BA in rund 40 Prozent der Fälle von den Empfehlungen des IQWiG ab, erklärte Hecken. Dies sei etwa dann der Fall gewesen, wenn zwar der Zusatznutzen einer Therapie durch den Hersteller nicht belegt werden konnte, das Nebenwirkungsprofil im Vergleich zur Standardtherapie jedoch deutlich günstiger war und die Patienten von der Behandlung dadurch profitierten. /

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