Pharmazeutische Zeitung online
Lagebericht

Erfolge und Herausforderungen

24.09.2013  18:21 Uhr

Der Wahlkampf bot eine gute Gelegenheit, die eigenen Positionen zu klären und sich der eigenen Ziele zu vergewissern. Der Berufsstand konnte im vergangenen Jahr einige Erfolge erzielen, es bleibt aber noch viel zu tun. Dies machte Sebastian Schmitz, Hauptgeschäftsführer der ABDA, in seinem Lagebericht deutlich.

Mit der Bundestagswahl werden die Weichen neu gestellt. Dies sei ein günstiger Zeitpunkt für eine Inventur der Arbeit der ABDA, sagte Schmitz. Die wirtschaftliche Lage der Apotheker habe sich nach den starken Einschnitten durch das AMNOG im vergangenen Jahr verbessert. Gleich drei Erfolge konnte die ABDA hier erzielen: Zum einen wurde der Festzuschlag zum 1. Januar 2013 erhöht mit einem jährlichen Gesamtvolumen von 190 Millionen Euro, darüber hinaus wurde die Notdienstpauschale zum 1. August eingeführt, die den Apothekern jährlich 120 Millionen Euro bescheren soll.

Als Erfolg wertete Schmitz auch den Kompromiss zum Apothekenabschlag. »Wir haben hier Planungssicherheit auf einem vernünftigen Niveau bis einschließlich 2015.« Trotz dieser Erfolge sei die wirtschaftliche Situation der Apotheken nicht zufriedenstellend, was die weiterhin hohe Zahl der Apothekenschließungen zeige. »Wir werden uns daher auch in der nächsten Zeit für eine Verbesserung der Vergütung einsetzen müssen.«

 

Sehr unzufrieden war Schmitz zuletzt mit dem Verhalten des GKV-Spitzenverbands. Dieser habe mit wechselnden Positionen Unsicherheit und Unruhe in die Verhandlungen gebracht, so etwa bei den Gesprächen zur Aut-idem-Liste, sagte der Hauptgeschäftsführer. Es gebe den expliziten politischen Willen und die Aufforderung an die Vertragspartner, eine entsprechende Liste zu erstellen. Der Spitzenverband spiele mit dem Feuer und gefährde mit seiner Blockadehaltung ein wichtiges Element im Gesundheitswesen: das auf Interessenausgleich basierende Vertragssystem zwischen Apothekerschaft und Krankenversicherung. Ein Versagen dieses Systems würde dazu führen, dass der Gesetzgeber eingreift.

 

Notdienstfonds eingerichtet

 

Nach dem Altbekannten konnte Schmitz auch etwas »völlig Neues« vorstellen: den Nacht- und Notdienstfonds. Die Errichtung sei inzwischen abgeschlossen, die zehn Mitarbeiter hätten ihre Räume bezogen und bereiteten sich auf die Kommunikation mit den 17 Landesapothekerkammern, den Rechenzentren und den rund 21 000 Apotheken vor, so Schmitz. Pro Quartal seien 160 000 zu verarbeitende Datensätze und 80 000 Zahlungsbewegungen zu erwarten. Ohne die professionellen Strukturen auf Bundes- und Landesebene wäre die schnelle Errichtung des Fonds nicht möglich gewesen, sagte Schmitz.

 

Es sei zwar noch kein Euro an die Apotheken geflossen, aber man könne jetzt schon festhalten, dass die Etablierung dieses komplexen Gebildes unter Zeitdruck »ein Beleg für die Funktionsfähigkeit, die Reaktionsfähigkeit und die Anpassungsfähigkeit der ABDA-­Organisation in ihrer gesamten Struktur ist«. Die ABDA habe offensichtlich mehr Potenzial als ihr manche zutrauten.

 

Der Apothekertag biete auch Gelegenheit, sich über das Selbstverständnis der Apotheker und neue Leistungen Gedanken zu machen. »Im Kern geht es darum, neben den Leistungen, die auf das Produkt Arzneimittel bezogen sind, auch apothekerliche Leistungen zu etablieren, die dem Arzneimitteleinsatz durch den Patienten zum maximalen Erfolg verhelfen«, sagte Schmitz. Für Leistungen wie das Medikationsmanagement müsse man Akzeptanz schaffen, auf Seiten der Krankenversicherungen, der Politik und auch der Kollegen. Hierfür bräuchte man auch wissenschaftliche Belege zum Nutzen dieser Leistungen, wie sie unter anderem von der Pharm-CHF-Studie und dem »Benzo-Projekt« zu erwarten sind. Pionierarbeit für die Umsetzung neuer Leistungen in die Praxis werde mit dem ABDA-KBV-Projekt geleistet. Im kommenden Jahr werde das Modellprojekt hierzu starten, so Schmitz.

 

Mehr Transparenz

 

Eines der Themen, die in der Apothekerschaft im vergangenen Jahr für Aufregung gesorgt hatten, ist die sogenannte Datenklau-Affäre. Diese habe man in der ABDA zum Anlass genommen, um mit professioneller Hilfe risikobehaftete Prozesse innerhalb der Organisation zu ermitteln und Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten. Ziel sei eine Organisation, die ihre Grundregeln klar dokumentiert und transparent macht.

 

Insgesamt arbeite die ABDA daran, die Transparenz zu erhöhen und die Kommunikation zu verbessern. Gerade in der internen Kommunikation, das heißt mit den Mitgliedsverbänden und den Apothekern, bestehe noch Nachholbedarf, sagte Schmitz. Der Verbesserung der Kommunikation diente das Diskussionsforum auf dem Apothekertag, das über einen Livestream auf der Internetsite der Pharmazeutischen Zeitung übertragen wurde. Für die Kommunikation mit den Apothekern sei man aber auch auf die Mitarbeit der Mitgliedsorganisationen angewiesen, machte Schmitz deutlich. »Wir werden uns weiterhin anstrengen, gute Ergebnisse zu produzieren, die Sie kommunizieren können.« /

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