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Wir stehen für die Präsenzapotheke

26.09.2006  14:16 Uhr

<typohead type="3">Wir stehen für die Präsenzapotheke

Die bayerische Staatsregierung tritt nachdrücklich für die Präsenzapotheke ein. »Zentralismus im Gesundheitswesen ist die falsche Richtung, wir brauchen sachnähere subsidiäre Lösungen«, fordert Sozialministerin Christa Stewens.

 

Das Motto des Deutschen Apothekertags, "Sicher und patientennah", spreche die unverzichtbaren Kernkompetenzen der Apotheker an, lobte die bayerische Ministerin, die sichtlich gut gelaunt von der CSU-Klausurtagung in Kloster Banz nach München gekommen war und für ihr Grußwort viel Applaus erntete. Sie wolle die qualitativ hochwertige und flächendeckende Arzneimittelversorgung rund um die Uhr für die Bürger erhalten.

 

Ganz deutlich äußerte sie sich zur DocMorris-Apotheke in Saarbrücken. »Die Betriebserlaubnis hätte es so nicht geben dürfen.« Aus gutem Grund schließe das Apothekenrecht Kapitalgesellschaften als Inhaber aus und dies sei auch im Eckpunktepapier nicht vorgesehen. Ausdrücklich begrüßte sie die Schließung der DocMorris-Filiale, wenngleich der Rechtsstreit damit nicht beendet sei.

 

Beim Gesundheitsfond sieht Stewens noch »viel Beratungs- und Änderungsbedarf«. Die großen Länder seien deutlich benachteiligt. Durch das Verteilungsverfahren fehlten 2008 nach Hochrechnungen etwa 1,5 Milliarden Euro für die Gesundheitsversorgung in Bayern. »Nicht mit mir«, so die Ministerin. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt sei in der Bringschuld, praktikable Lösungen zu präsentieren und etliche zentrale Fragen zu beantworten. »Hier geht Sorgfalt vor Schnelligkeit.« Dies sei besonders wichtig, da der geplante Richtungswechsel »in drei bis vier Jahren nicht mehr umkehrbar ist«.

 

Stewens sparte nicht mit Kritik an den Referentenentwürfen. Das geplante Gesetz führe zur Planwirtschaft und mehr Bürokratie; Zentralismus sei die falsche Richtung. Die Gesundheitsreform müsse endlich Verlässlichkeit bringen. »Wir brauchen die Präsenzapotheke.«

 

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Konrad Schily ließ kein gutes Haar an der Gesundheitsreform. In der DDR habe bis zur Wende ein Gesundheitsfonds bestanden, doch bereits in den 1970er-Jahren habe dieser doppelt so viel Geld ausgegeben als eingenommen. Nun wolle die bundesdeutsche Regierung auf Methoden des Sozialismus zurückgreifen. Die Reformpläne bezeichnete der Liberale als »offenkundige Leninisierung und DDRisierung« des Gesundheitswesens. Er verteidigte die soziale Marktwirtschaft, die einen wesentlichen sozialen Fortschritt gebracht habe und die Mündigkeit der Bürger fördere ­ im Gegensatz zu den aktuellen Plänen. Auch wenn die Apotheke sich verändern muss: »Bewährtes muss bleiben.«

 

Auf die Gefahr hin, dass die Reform viele Arbeitsplätze in Apotheken bedroht, wies die Bundesvorsitzende der Apothekengewerkschaft Adexa, Monika Oppenkowski, hin. Die politisch gewollten Einsparungen würden auch die Angestellten massiv belasten.

 

Gegenwind aus Brüssel

 

Für ihre patientenorientierte Versorgung und gegen ein Vertragsverletzungsverfahren der EU kämpfen derzeit die österreichischen Apotheker, berichtete der Präsident der Österreichischen Apothekerkammer, Dr. Herbert Cabana. Eine Apotheke dürfe nicht von branchenfremden Managern, sondern müsse von einem Apotheker geleitet werden. Rückendeckung bekommen die Apotheker darin von ihrer Bundesministerin, die das Apothekensystem »mit Zähnen und Klauen« verteidigen will. Selbst die Oppositionsparteien lehnten die zentralistischen Eingriffe aus Europa ab. Cabana, der auch Vizepräsident der europäischen Apothekervereinigung ZAEU ist, ist optimistisch, dass es gemeinsam gelingen wird, die Entscheidungsträger in Brüssel von der Güte des bestehenden Apothekensystems zu überzeugen. »Wir Apotheker gehören zu den zukunftsorientierten Berufen.«

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