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Versorgungsverträge

Der Apotheker als Steuermann

05.09.2006  18:20 Uhr

Versorgungsverträge

<typohead type="3">Der Apotheker als Steuermann

Von Thomas Bellartz

 

Im Rahmen der aktuellen Debatte über den zweiten Arbeitsentwurf für ein Reformgesetz sprechen sich Vertreter von Herstellern und Kassen für eine Steuerungsfunktion des Apothekers im Rahmen von Versorgungsverträgen aus. Die PZ sprach mit einigen Branchenexperten über das Thema.

 

Viele Insider, insbesondere Vertreter von Kassen und Herstellern, halten die Reformplanungen für die Verhandlungen zwischen den Beteiligten und zusätzlich mit den Apothekern für kaum durchführbar. Man befürchtet nicht nur die Vielzahl der Partnerschaften, die aufblühende Bürokratie und die dadurch entstehenden Controlling- und sonstigen Aufwendungen. Vielmehr noch dürfte das System deutlich undurchsichtiger werden als bislang. Das erklärte Ziel dieser Bundesregierung, für mehr Transparenz zu sorgen, wäre dahin.

 

Dr. Peter Blees, Leiter Gesundheitspolitik und Öffentlichkeitsarbeit bei der Merck Pharma GmbH, Darmstadt, ist sich gewiss, dass der Apotheker in die Vertragslandschaft eingebunden werden muss. »Da haben wir eine ganz klare Position: Wir wollen die Kooperationsverträge, aber wir wollen keine direkten Preisverhandlungen mit Apothekern.« Für Blees steht fest, dass eine solche Situation für keinen der Beteiligten handelbar wäre. Schon die Verhandlungen mit bis zu 250 Kassen seien aufwendig.

 

Es sei umso wichtiger, den Apotheker in seiner Apotheke mit einer expliziten Steuerungsfunktion auszustatten. Dafür brauche dieser ein »starkes Aut idem, dann wird er den Durchblick behalten und diese sehr wesentliche Aufgabe auch erfüllen können.« Bei der Honorierung wolle man sich zwar nicht in die Verhandlungen zwischen Kassen und Apothekerverbänden einmischen. Die Honorierung müsse allerdings so ausgestaltet sein, »dass ein Apotheker an der Steuerungsfunktion nicht die Lust verliert«.

 

Jens-Peter Schütz, Geschäftsführer beim Generikahersteller TAD Pharma in Cuxhaven, sieht das nicht anders: »Wir wollen auf keinen Fall mit allen Kassen und allen Apotheken in Vertragsverhandlungen treten. Wie soll das technisch funktionieren?« Das werde ein »Rattenrennen« und ein »gnadenloses Chaos« geben, von dem am Ende niemand profitiere. Wenn der Hersteller mit den Kassen Versorgungsverträge macht, dann hat die Kasse auch die Möglichkeit, gezielt in Zusammenarbeit mit der Apotheke vor Ort zu steuern. Der Apotheker ist ein wichtiger Partner, der dafür einen »vernünftigen Obulus« erhalten muss. Das ist eine klare Positionierung des Apothekers als Heilberufler. Mit dieser Form der Honorierung sollte es die Politik belassen und nicht noch weiter gehen, zum Beispiel in Richtung Fremdbesitz. Schütz: »Damit muss es dann einfach mal gut sein.«

 

Kurz vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe kamen auch aus dem Krankenkassenlager und von den Ärzten Signale, dass sie eine Rolle des Apothekers als »Steuermann« positiv beurteilen würden. Freilich lassen sich die potenziellen Vertragspartner zu diesem Zeitpunkt nur ungern in die Karten schauen. Besonders dann, wenn es um die Ausgestaltung der Honorierung geht.

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