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Organspende

Politik diskutiert Widerspruchsregelung

31.08.2010  17:24 Uhr

Von Stephanie Schersch / Die Nierenspende des SPD-Fraktionsvorsitzenden Frank-Walter Steinmeier hat die Debatte um Spenderorgane neu entfacht. Politiker verschiedener Parteien sprechen sich für eine sogenannte Widerspruchslösung aus.

Der Obmann der Unionsfraktion im Gesundheitsausschuss, Rolf Koschorrek (CDU), kündigte an, für eine solche Lösung zu kämpfen, die eine Organspende zur Regel macht. Ärzte könnten hirntoten Patienten dann Organe entnehmen, wenn diese zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widersprochen haben. Dies sei »eine Möglichkeit, die Versorgung mit Spenderorganen hierzulande entscheidend zu verbessern«, sagte Koschorrek der »Welt am Sonntag« (WamS). Ähnlich äußerste sich Karl Lauterbach, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Er halte eine Widerspruchslösung »ethisch für geboten«, sagte er dem »Kölner Stadt Anzeiger«. Lauterbach sprach sich für eine fraktionsübergreifende Initiative aus, um das Transplantationsgesetz ändern zu können. Ähnlich wie in der Diskussion zur Stammzellenforschung und zur Patientenverfügung sollte der Bundestag Reformmodelle erörtern und ohne Fraktionszwang abstimmen, sagte er.

Auch Bundesjustizministerin Sabine Leut­heusser-Schnarrenberger (FDP) möchte offen über die Einführung einer Widerspruchslösung diskutieren. Der Gesundheitsminister zeigte sich hingegen skeptisch. Die Bereitschaft zur Organspende dürfe nicht gesetzlich verordnet werden, sagte Philipp Rösler (FDP) der »WamS«. Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn (CDU), wies ebenfalls darauf hin, dass die Widerspruchs­lösung für viele mit großen Ängsten verbunden sei. Jeder sollte sich jedoch einmal im Leben mit der Frage der Organspende beschäftigen, etwa während er den Führerschein macht, sagte Spahn der Deutschen Presse-Agentur (dpa). »Wir könnten zudem wie in anderen Ländern einen Organspendeausweis in den Führerschein selbst integrieren, den trägt fast jeder Deutsche immer bei sich.«

 

Kritik an einer Widerspruchsregelung kam auch von der Bundesärztekammer. Die Debatte über eine Gesetzesverschärfung verstärke die Ressentiments der Bürger gegenüber der Transplantationsmedizin, sagte BÄK-Vizepräsident Frank-Ulrich Montgomery im »Tagesspiegel«

 

In einigen EU-Staaten, darunter Spanien, Österreich und Italien, ist eine Widerspruchslösung bei Organtransplantationen bereits etabliert. In Deutschland muss man einer Organentnahme nach dem Tod zu Lebzeiten ausdrücklich zustimmen. Einer Umfrage im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zufolge sind dazu rund 70 Prozent der Menschen in Deutschland bereit. Nur 17 Prozent jedoch haben einen Organspendeausweis ausgefüllt. / 

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