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Berufsfelder

Jobmöglichkeiten in der Pharmaindustrie

Datum 30.08.2010  11:07 Uhr

Von Christiane Staiger / In einer Veranstaltung des Institutes für Pharmazie, der Fachschaft und der Fachgruppe Industriepharmazie der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) konnten sich die Studierenden der Universität Mainz über die Berufspraxis abseits der öffentlichen Apotheke informieren. Fünf Referentinnen und Referenten aus der pharmazeutischen Industrie stellten unterschiedliche Tätigkeitsbereiche vor.

Nach der Begrüßung durch Professor Dr.  Peter Langguth eröffnete Dr. Christoph Küster, Boehringer Ingelheim, den Reigen der Vorträge der Blockvorlesung. Er führte in die verschiedenen Berufsbilder in der pharmazeutischen Industrie ein. Anders als viele Absolventen sich erhoffen, sind die meisten Industrieapotheker nicht in der Forschung und Entwicklung, sondern in vielen anderen Bereichen tätig. Produktion und Qualitätskontrolle gehören ebenso dazu wie Marketing, Medizinische Wissenschaft, Zulassung, Vertrieb oder die Gesundheitspolitik. »Nicht überall ist eine Promotion Voraussetzung für den Berufseinstieg«, verriet Küster. Oft könne man auch ohne Doktortitel erfolgreich Karriere machen. Er ging auf die Rahmenbedingungen eines Jobs in der Industrie, zum Beispiel Arbeitszeiten und Gehalt, ein, beantwortete ganz praktische Fragen und gab Tipps zur erfolgreichen Bewerbung. Zudem empfahl er die Broschüre »Pharmazeutische Tätigkeitsfelder außerhalb der Apotheke«, die die Fachgruppe gemeinsam mit den WIV-Apothekern (Apotheker in Wissenschaft, Industrie und Verwaltungen) herausgegeben hat. Dort werden die einzelnen Tätigkeitsfelder in 19 Kapiteln ausführlich beschrieben. Die Broschüre steht als PDF-Datei zum kostenlosen Download unter www.dphg.de/Taetigkeiten_ausserhalb_der_Apotheke.pdf oder http://download.wiv-apotheker.de bereit.

Mit einem Vortrag zum Stabilitätsmana­ge­ment fesselte Dr. Simon Goedecke, Berlin-Chemie AG, die Studierenden. »Stabilitätsdaten sind Bestandteil der Zulassungsunterlagen«, erläuterte Goedecke. Aber auch nach der Markt­zulassung führe man weitere Stabilitäts­studien durch. »Deshalb bezeichne ich meinen Tätigkeitsbereich gerne als Geburtshilfe und Nachsorge für Arznei­mittel.« Unterschiedliche Darreichungs­formen wie Tabletten, Säfte oder Par­enteralia fordern ein breites pharmazeu­tisches Wissen und bieten zugleich Abwechslung und Vielfalt im beruflichen Alltag. Am Beispiel seines eigenen be­ruflichen Werdegangs stellte Goedecke zudem die ersten Stufen des beruflichen Aufstiegs auf der Karriereleiter vor. Die Übernahme von Personalverantwortung für Mitarbeiter im Labor ist dabei ein typischer Schritt.

 

Datenmanagement von Arzneimitteln

 

Dr. Christiane Staiger, Merck Selbstmedikation, schilderte am Beispiel eines topischen OTC-Präparates den Umfang der Tätigkeiten in einer medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung. Die Durchführung klinischer Prüfungen gehört auch zu ihrem Aufgabengebiet. »Das ist eine echte Herausforderung«, verriet sie. In die sorgfältige Planung und Vorbereitung müsse man viel Arbeit investieren. Um zu erfahren, was ein Arzneimittel wirklich kann, geht man oft auch ein Risiko ein. Denn die Ergebnisse der klinischen Forschung sind nicht immer vorhersehbar. Wären sie es, bräuchte man nicht zu forschen. Staiger stellte weitere verantwortungsvolle Aufgaben der medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung vor. Dazu gehört in vielen Unternehmen auch die gesetzes- und zulassungskonforme Gestaltung der Fachinformation, Gebrauchsinformation und der Packmittel. »Sie sind für jeden Druckfehler verantwortlich. Und wenn Packmittel vernichtet werden müssen, wird das teuer für das Unternehmen.«

 

Nicht in der Industrie, sondern für einen Dienstleister im Pharmabereich arbeitet Dr. Gabriele Hollatz. Bei der IMS Health GmbH ist sie als Apothekerin im Datenmanagement von Arzneimitteln tätig. »Wir bieten Pharmaunternehmen und Krankenkassen eine große Palette an Produkten. Alle Arten von Datenpaketen werden da geschnürt und helfen den Kunden, den Markt zu analysieren und die eigenen Aktivitäten darauf abzustimmen.« Über vorangegangene Jobs in der Pharmaindustrie und bei einer Krankenkasse fand Hollatz den Einstieg in diesen Tätigkeitsbereich. Mit einem Aufbaustudium in Gesundheitsökonomie konnte sie ihre gesundheitspolitischen Kenntnisse noch vertiefen. Aber auch auf den Erfahrungsfundus aus der Promotionszeit im Krankenhaus greift sie gerne zurück. »Weil es ein spezialisiertes Feld ist, sind Experten händeringend gesucht.« Wer also Zahlen und Statistiken mag, findet hier ein zukunftsträchtiges und sicheres Einkommen.

 

Abenteuer Arzneimittelzulassung

 

Dr. Claudia-Carolin Weber, cell pharm GmbH, führte die Zuhörer in die Geheimnisse der Arzneimittelzulassung und Arzneimittelsicherheit ein. Sie schilderte plastisch das »Abenteuer Arzneimittelzulassung« als echte Gemeinschaftsaufgabe vieler Abteilungen im Unternehmen. »In Regulatory Affairs laufen die Fäden zusammen«, beschrieb Weber diese Schnittstellenfunktion als anspruchsvolle und vielseitige Aufgabe. Dazu gehöre auch die Zusammenarbeit mit Behörden und externen Partnern. »Nur das, was in der behördlich genehmigten Zulassung steht, kann auch umgesetzt werden. Das ist unter Zeit- und Kostendruck nicht immer eine beliebte Botschaft für die Kollegen und Vorgesetzten.«

 

Jeder der Referenten stellte kurz seinen persönlichen Werdegang vor. Hier wurde deutlich, dass es den »typischen Karriereweg« in der pharmazeutischen Industrie nicht gibt, sondern dass sich meist sehr individuelle Chancen ergeben. Die Vielfalt machen zudem die unterschiedlichen Arzneimittelhersteller aus. Unternehmen mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, Generika, Lohnherstellung oder OTC-Produkten bieten jeweils unterschiedliche Facetten pharmazeutischer Tätig­keiten.

 

Für interessierte Jungpharmazeuten bedeutet das beste Aussichten, denn die Industrie sucht stets vielversprechende Nachwuchskräfte. Derzeit sind allein in Online-Jobbörsen rund 200 Stellen ausgeschrieben. / 

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