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Impfung gegen Mückenspucke im Test

26.07.2017  10:10 Uhr

Von Annette Mende / Ein Impfstoff gegen den Speichel von Stechmücken wird zurzeit an der US-amerikanischen ­Forschungseinrichtung NIAID in einer Phase-I-Studie getestet. Forscher hoffen, mit der Impfung einen breiten Schutz gegen verschiedene von Mücken übertragenen Infektionskrankheiten zu generieren.

 

Da die Erreger bei der Blutmahlzeit weiblicher Stech­mücken übertragen werden, bei der die Insekten ihrem Opfer auch ihren Speichel injizieren, stellt dieser ein mög­liches Target für einen solchen Universal-Impfstoff dar.

Wie aus einer Mitteilung der NIAID hervorgeht, ist der Impfstoff AGS-v eine Entwicklung der Londoner Firma Seek, die mittlerweile ein Joint Venture mit dem ebenfalls in London ansässigen Unternehmen Hvivo eingegangen ist. AGS-v enthält vier synthetische Proteine aus Mückenspeichel. In der Studie wird die Vakzine sowohl pur als auch zusammen mit einem Adjuvans gegen Placebo getestet. Die geplanten 60 Teilnehmer erhalten zwei Injektionen im Abstand von 21 Tagen. Anhand mehrerer Bluttests im Zeitraum bis zu zehn Monate nach der ersten Injektion werden die Antikörpertiter gegen die verimpften Antigene sowie die Langzeit-Sicherheit des Impfstoffs überprüft.

 

Zudem sollen sich die Probanden 21 Tage nach der zweiten Impfung unter kontrollierten Bedingungen von Aedes-aegypti-Mücken stechen lassen. Hierbei wird nicht überprüft, ob die Impfung eine Infektion verhindert – die Stechmücken tragen keine Erreger in sich –, sondern es soll der Einfluss des aufgenommenen Blutes auf die Mücken untersucht werden. Die in dem Blut enthaltenen Antikörper könnten den Lebenszyklus der Insekten verändern und möglicherweise zu einem vorzeitigen Tod oder zu Unfruchtbarkeit führen, so die Überlegung. Mit dem Abschluss der Studie rechnet die NIAID im Sommer 2018.

 

Spucke erleichtert Infektion

 

Doch warum sollte eine Impfung gegen Mückenspeichel-Proteine überhaupt vor Infektionen mit Krankheitserregern schützen? Letztere stellen schließlich ganz andere Zielstrukturen dar, gegen die Geimpfte keine Antikörper produzieren. Die Parasitologin Vera Unwin beantwortete diese Frage in einem Beitrag auf der Open-Access-­Internetseite »Biomed Central«. Blutgerinnungshemmer und andere Moleküle aus dem Mückenspeichel erleichtern demnach die Infektion mit gleichzeitig übertragenen Erregern wie Leishmanien, Borrelien und diversen Viren. Das habe in Tierversuchen gezeigt werden können. AGS-v könne somit ­potenziell vor zahlreichen Krankheiten wie Malaria, Dengue, Zika, Chikungunya und Gelbfieber schützen. /

 

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