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Mehr Sicherheit

27.07.2016  09:17 Uhr

Es ist zu begrüßen, dass die Europäische Arzneimittelagentur den Weg für die Zulassung des HIV-Medikaments Truvada®zur Präexpositionsprophylaxe in der EU freigemacht hat. Denn die sogenannte PrEP ist eine Möglichkeit mehr, HIV-Infektionen zu verhindern. Das belegen große Studien (lesen Sie dazu HIV-Präexpositionsprophylaxe: Bahn frei für Truvada in Europa). Diese zeigen auch, dass die Schutzwirkung umso mehr steigt, je besser die Adhärenz ist.

 

Schon jetzt können Ärzte die Truvada-PrEP off Label auf Privatrezept verordnen. Bei der Abgabe des Präparats zählt es zu den Aufgaben des Apothekers, den Patienten nicht nur zu Einnahmetreue anzuhalten, sondern ihn auch umfangreich über Nebenwirkungen und Risiken zu beraten. Diejenigen, die die Truvada-PrEP einnehmen, sollten zum Beispiel wissen, dass die Funktion der Nieren und auch die Knochendichte regelmäßig zu prüfen sind und häufige HIV-Tests unumgänglich sind. Truvada alleine kann HI-Viren nicht in Schach halten. Wenn Infizierte nur dieses Präparat anstatt einer Kombination aus drei Wirkstoffen einnehmen, sind Resistenzen programmiert.

 

Noch besorgen sich leider viele ihr PrEP-Medikament illegal im Internet. Das birgt gleich mehrere Risiken. In den Genuss der ärztlichen und apothekerlichen Betreuung kommen sie damit nicht. Zudem sind viele Arzneimittelfälschungen im Umlauf. Wer sich verschreibungspflichtige Medikamente in einer Internet-Apotheke außerhalb der EU besorgt, macht sich darüber hinaus strafbar und riskiert ein Bußgeld. Die anzunehmende Marktzulassung von Truvada für die PrEP in Europa ebnet also auch den Weg zu mehr Arzneimitteltherapiesicherheit.

 

Es darf allerdings nicht bei der Zulassung bleiben. Auch der Zugang zu dem Medikament muss gewährleistet sein. Das heißt, dass sich diejenigen, die das Medikament vorbeugend einnehmen möchten, das auch leisten können müssen. Bisher ist die Frage der Finanzierung noch ungeklärt. Damit die Krankenkassen für die Kosten der Truvada-PrEP aufkommen können, wird Hersteller Gilead ihnen mit einer Preissenkung entgegenkommen müssen. Zukünftig könnte sich die Finanzierungslage auch deshalb entspannen, weil das Truvada-Patent in Europa in den nächsten Jahren ausläuft und Generika dann vermutlich einen Preisrutsch auslösen werden.

 

Sven Siebenand

Stellvertretender Chefredakteur

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