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Verhütung

Mehr Forschung für den Mann

26.07.2016  16:01 Uhr

Von Sven Siebenand / Experten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) fordern eine verstärkte Forschung zu Verhütungsmitteln für den Mann. Derzeit ist männliche Kontrazeption noch auf Abstinenz, Coitus interruptus, Kondome und Vasektomie beschränkt. »Es ist Zeit für neue männliche Kontrazeptiva«, betont Professor Dr. Eberhard Nieschlag in einer Pressemeldung der DGE.

 

Forschungsansätze zur männlichen Kontrazeption gab es schon einige. Seit Anfang der 1970er-Jahre wird an der sogenannten Pille für den Mann geforscht. »Einige Ansätze wurden sogar bis nahe an die Marktreife entwickelt, aber die Industrie hat dieses Forschungsgebiet verlassen«, bedauert der ehemalige Direktor des heutigen Centrums für Reproduktionsmedizin und Andrologie am Universitätsklinikum Münster. 

Als Gründe dafür führt er unklare Zulassungskriterien, geringe Gewinnerwartungen und eine angeblich fehlende Akzeptanz an. Letztem widerspricht Nieschlag deutlich. »Die Forschung hat gezeigt, dass sowohl Männer als auch deren Partnerinnen bereit sind, neuartige Methoden inklusive hormoneller männlicher Kontrazeption anzuwenden, sofern sie wirksam, reversibel und gut verträglich sind«.

 

Der Mediziner plädiert dafür, sowohl hormonelle als auch nicht hormonelle Ansätze weiter zu verfolgen. So seien zum Beispiel mechanische Methoden zum Verschluss der Samenleiter in der Entwicklung – ein Weg hin zu einer reversiblen, also umkehrbaren Vasektomie, wäre damit möglich. Bei der hormonellen Kontrazeption hält Nieschlag die Kombination von Androgenen wie Testosteron mit Gestagen für am vielversprechendsten. Möglich ist die Verabreichung entweder durch eine etwa im Zehn-Wochen-Intervall zu injizierende Hormonspritze oder ein täglich anzuwendendes Gel.

 

Erstes Präparat 2026

 

»Unser Ziel ist es, bis zum Jahr 2026 die marktreife Entwicklung mindestens eines zuverlässigen, reversiblen und bezahlbaren männlichen Kontrazeptivums zu ermöglichen«, informiert Nieschlag. Dann könnte es dazu kommen, dass auch Männer verstärkt für Verhütung zuständig sind. Derzeit verhüten in Deutschland 54 Prozent der Paare mit der Antibabypille für Frauen, 13,5 Prozent mit der Spirale und etwa 20 Prozent mit Kondomen. Zu fast zwei Dritteln sind damit hierzulande also Frauen für die Verhütung zuständig. DGE- Mediensprecher Professor Dr. Matthias Weber von der Universität Mainz ergänzt: »Die männliche Kontrazeption wird die weiblichen Methoden wahrscheinlich nicht ersetzen, kann aber die Verhütungsoptionen erhöhen«. /

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