Ärger um AOK-Hilfsmittelvertrag |
02.07.2014 09:43 Uhr |
Von Christiane Berg und Daniela Biermann / Die AOK Rheinland-Hamburg hat laut Hamburger Apothekerverein überraschend und rechtswidrig kurz vor Monatsende den Vertrag zur Hilfsmittelversorgung zum 1. Juli gekündigt.
»Die AOK setzt die Hilfsmittelversorgung ihrer Versicherten aufs Spiel«, kritisierten die Apotheker. Die Kasse habe erst am späten Freitagnachmittag vergangener Woche angekündigt, die Hamburger Apotheken dürften die AOK-Versicherten zum 1. Juli nicht mehr mit Inkontinenzartikeln versorgen und Retaxierungen angedroht. Hintergrund seien neu geschlossene Verträge mit anderen Versorgern, denen die AOK unter Umgehung der freien Wahl ihrer Versicherten den Vorzug geben wolle.
Der Apothekerverein will das nicht akzeptieren. Die Krankenkasse habe die Kündigung nicht form- und fristgerecht erteilt. Die Kündigung sei somit rechtswidrig. Betroffen sei der gesamte Hilfsmittelvertrag. Eine Kündigung sei frühestens zum Jahresende möglich, so der Vorsitzende des Hamburger Apothekervereins, Jörn Graue. »Wir werden unsere Mitgliedsapotheken und die AOK-Versicherten über diesen angestrebten Vertragsbruch informieren und gerichtlichen Rechtsschutz in Anspruch nehmen, um die Versorgung weiter sicherstellen zu können.« Der Versuch eines Rechtsbruchs habe die Apotheker überrascht, »weil er den guten Traditionen unserer Jahrzehnte währenden Vertragspartnerschaft widerspricht». /