Pharmazeutische Zeitung online

Engpässe

28.06.2017  09:08 Uhr

Das Thema Liefer- und Versorgungsengpässe von Medikamenten ist nicht neu: Seit Jahren befinden sich Offizin- und Klinikapotheken in dem Dilemma, dass sie gewisse Arzneimittel nicht immer bekommen und abgeben können. Derzeit dreht sich die Diskussion primär darum, wer die Verantwortung dafür trägt. Die Apotheker führen ursächlich die Rabattverträge der Kassen an. Der Großhandel verweist auf die Hersteller, die ihre Lieferungen kontingentieren und vermehrt auf das Direktgeschäft setzen. Die Hersteller wiederum behaupten, dass Apotheker und Großhändler die Arznei­mittel gewinnbringend exportieren. Was bei den gegenseitigen Schuldzuweisungen außer Acht bleibt, ist die Frage, wie sich die Situation in den Apotheken tatsächlich darstellt.

 

Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) liefert mit einer Umfrage in deutschen Apotheken erstmals belastbare und umfassen­de Zahlen (lesen Sie dazu Arzneimittelengpässe: Gefahr für die ­Patientensicherheit). Demnach sieht eine große Mehrheit der befragten Offizin- und Krankenhausapotheker in bis zu ­einem Viertel der Arzneimittelengpässe einen Versorgungsengpass, also eine konkrete Gefährdung der adäquaten Arzneimittelversorgung des Patien­ten. Nicht ohne Grund, wie die Umfrage eindrucksvoll zeigt. Das Spektrum der negativen Folgen für die Patientensicherheit reicht von Medikations­fehlern über verringerte Therapietreue bis zum Abbruch ­einer lebenswichtigen Behandlung. Dass diese teils dramatischen Umstände dennoch selten relevante Auswirkungen auf die Patientensicherheit haben, ist dem engagierten Einsatz der Apotheker zu verdanken. Dieser wiederum ist nur mit einem erhöhten Zeit- und Kostenaufwand zu leisten. Auch dies belegt die Umfrage. Daher bedarf es dringender Bestrebungen, die Apo­theken in dieser Situation zu entlasten.

 

Begrüßenswert ist die kürzlich von der Bundesregierung eingeführte Meldepflicht. Demnach ist es den Herstellern nicht mehr freigestellt, Liefer­eng­pässe an die Krankenhäuser zu melden, sondern sie sind dazu verpflichtet. Inwieweit die neue Meldepflicht im Idealfall dazu führt, dass sich die Kliniken besser auf Engpässe einstellen und diese auffangen können, bleibt abzuwarten. Unabhängig davon müssen vor allem auch die öffentlichen Apotheken frühzeitig und transparent über absehbare Lieferengpässe informiert werden. Nur so kann die Sicherheit der Patienten weiter gewährleistet werden.

Dr. Kerstin A. Gräfe

Ressortleitung Pharmazie

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