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Bestrahlung

Wirkverstärker für die Immuntherapie

20.06.2017  16:48 Uhr

Von Annette Mende, Berlin / Tumorzellen, die durch eine Bestrahlung nicht direkt abgetötet werden, sind anschließend unter Umständen empfindlicher für eine Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren wie Nivolumab und Pembrolizumab. Die sogenannte Radioimmuntherapie war ein Thema bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) in Berlin.

Kürzlich erschien im Fachjournal »The Lancet Oncology« eine Zweitauswertung von Daten der KEYNOTE-001- Studie, in der Patienten mit nicht kleinzelligem Lungenkrebs mit dem PD-1- Rezeptor-Inhibitor Pembrolizumab behandelt wurden (DOI: 10.1016/S1470-2045(17)30380-7). 42 von 97 Patienten waren zuvor bestrahlt worden. Sie lebten im Durchschnitt 4,4 Monate ohne Krankheitsprogression und damit signifikant länger als nicht bestrahlte Patienten (2,1 Monate). Auch beim Gesamtüberleben war eine vorangegangene Radiotherapie mit einem signifikanten Vorteil verbunden (10,7 versus 5,3 Monate). »Durch die Strahlentherapie kann die Wirksamkeit moderner Medikamente gesteigert werden – ein Poten­zial, das im Interesse der Patienten keinesfalls ungenutzt bleiben darf«, sagte Professor Dr. Jürgen Dunst, Präsident der DEGRO-Jahrestagung.

 

In-situ-Vakzinierung

 

Wie kommt dieser synergistische Effekt zustande? Die Autoren des Lancet-Artikels verweisen auf sogenannte DAMP, Damage-associated molecular Patterns, die Krebszellen zusammen mit tumorspezifischen Antigenen bei Bestrahlung freisetzen. Diese können eine Immunantwort auslösen, die auch als In-situ-Vakzinierung bezeichnet wird.

Zudem könne eine Radiotherapie die Präsentation und die Diversität tumor­spezifischer Antigene in den ableitenden Lymphknoten erhöhen, wodurch die Fähigkeit des Immunsystems den Tumor zu erkennen und zu bekämpfen, verstärkt wird. Zu diesen allgemeinen Effekten komme noch ein weiterer hinzu: Eine Radiotherapie kann die Diversität der gegen den Tumor gerichteten T-Zellen erhöhen, was die PD-1-Blockade effektiver macht.

 

Auch die lokale Erwärmung von Tumoren, die sogenannte Hyperthermie, kann eine Immunreaktion auslösen, wie Professor Dr. Udo Gaipl vom Universitätsklinikum Erlangen in Berlin berichtete. Wichtig ist dabei die genaue Temperaturkontrolle, denn unterschiedliche Temperaturen haben unterschiedliche Effekte. Gaipl sieht die Zukunft in der Kombination der verschiedenen Ansätze. So könne etwa durch eine Radiotherapie zusammen mit Hyperthermie das Immunsystem angeregt werden, was dann dem Ansprechen auf Checkpoint-Inhibitoren zugutekomme. /

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