Pharmazeutische Zeitung online
Lieferengpässe

Mehr Produktion in Europa gefordert

21.06.2017  09:37 Uhr

Von Daniela Hüttemann, Hamburg / Um Lieferengpässe bei Medikamenten zu vermeiden, müssten die Mittel häufiger in Europa hergestellt und Rabattverträge stets mit mindestens drei Unternehmen geschlossen werden. Das forderten Experten bei einer Podiumsdiskussion des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI).

Treten Lieferengpässe auf, können Ärzte häufig auf andere Therapiemöglichkeiten ausweichen. Dies benötige aber einen gewissen Vorlauf, sagte Professor Bernhard Wörmann, Medizinischer Leiter der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie. ABDA-Präsident Friedemann Schmidt forderte, Pharmaunternehmen sollten bereits drohende Lieferschwierigkeiten melden. »Wir plädieren für eine deutlich verschärfte Meldepflicht«, so Schmidt. Nur so könnten Ärzte und Apotheker rechtzeitig reagieren. Der BPI dagegen lehnt eine Meldepflicht bei Lieferengpässen ab, insbesondere wenn sie sich zunächst nur abzeichnen.

»Wir erreichen jetzt schon nicht mehr unser Leitbild einer zeitnahen Arzneimittelversorgung auf bestmöglichem Niveau«, kritisierte Schmidt. Er forderte, Medikamente vermehrt in Europa zu produzieren. Das vereinfache auch Transport und Überwachung. »Die Versorgungssicherheit muss sich aber auch in den Arzneimittelpreisen abbilden«, mahnte Schmidt im Hinblick auf Preise für Generika, die oft gerade einmal die Produktionskosten deckten.

 

Da stimmte der BPI-Vorsitzende Martin Zentgraf zu. Er sprach sich außerdem dafür aus, Rabattverträge stets mit mindestens drei Herstellern abzuschließen, von denen zumindest einer in Europa produziert. Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK Gesundheit, erklärte, es sei vergaberechtlich schwierig, Firmen aus der EU bei der Vergabe von Rabattverträgen zu bevorzugen. Der Gesetzgeber könne jedoch verschärfte Vergabekriterien vorgeben, sagte Storm. Dann müssten Unternehmen aus Nicht-EU-Ländern nicht nur die Arzneimittelqualität, sondern auch Arbeits- und Umweltschutzstandards gewährleisten.

 

Risikomanagement

 

Auch Wörmann forderte mehr Produktion in Europa und die Begrenzung von Rabattverträgen. Unverzichtbare Arzneimittel müssten besser geschützt werden, sagte er. Zudem müsse das behördliche Risikomanagement deutlich verbessert werden. Eine Liste bestehender Lieferengpässe, wie sie das Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte regelmäßig veröffentlicht, genüge nicht. Schließlich sei diese für die Hersteller freiwillig. /

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