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Daiichi Sankyo

Japaner setzen auf Krebsmedikamente

14.06.2011  16:17 Uhr

Von Martina Janning / Der japanische Pharmakonzern Daiichi Sankyo plant in Europa ein neues Geschäftsfeld Onkologie. Für seinen deutschen Standort in Bayern hat das Unternehmen aber noch andere Pläne. Daiichi Sankyo erhöht die Produktionskapazität schon in diesem Jahr.

Bisher verdient der japanische Pharmakonzern Daiichi Sankyo sein Geld vor allem mit Arzneimitteln gegen Herz- und Kreislauf-erkrankungen. Das soll sich ändern. In Europa will das Unternehmen Krebsmedikamente als neues Geschäftsfeld aufbauen. Bis zum Jahr 2015 soll die Sparte Onkologie zu den besten weltweit gehören, erklärte der Europa-Chef von Daiichi Sankyo, Reinhard Bauer, auf der Jahrespressekonferenz des Unternehmens in Frankfurt am Main.

Daiichi Sankyo verfüge in der Onkolo­gie »mittlerweile über eine gut gefüllte Pipeline an neuen, innovativen Arznei­mittelkandidaten«, sagte Bauer. Als Bei­spiel nannte er das Lungenkrebs­mit­tel Tivantinib. Dafür begann im April 2011 in Europa eine Phase-III-Studie, die bis Ende 2012 abgeschlos­sen sein soll. Das Medikament ist zur Therapie von fortgeschrittenem nicht-kleinzelli­gem Lungenkrebs gedacht. Daneben entwickelt Daiichi Sankyo mit U3-1287 ein weiteres Arzneimittel zur Behand­lung von Lungenkrebs, welches sich derzeit in der klinischen Testphase II befindet. Daiichi Sankyo rechnet sich gute Marktchancen für seine Lungen­krebs­medikamente aus. Bauer schätz­te das Umsatzpotenzial auf rund eine Milliarde US-Dollar. Lungenkrebs ist eine der am häufigsten auftretenden Krebsarten in Europa und die Überlebensprognose der Betroffenen ist oft schlecht.

 

In Deutschland betreibt der japanische Arzneimittelhersteller den Standort Pfaffenhofen, der rund 60 Kilometer nördlich von München liegt. Er ist einer seiner weltgrößten Produktionsstätten. Knapp 70 Prozent seines Europa-Umsatzes erwirtschaftet der Konzern mit Produkten, die in Pfaffenhofen hergestellt werden. In Zukunft soll der deutsche Standort noch weiter an Bedeutung gewinnen. Daiichi Sankyo will die Produktion des Blutdrucksenkers Benicar für den US-Markt von Japan in das bayerische Werk verlegen. »Dabei handelt es sich um eine erhebliche Menge«, sagte Bauer in Frankfurt am Main. »Um das bewältigen zu können, müssen wir Investitionen vorziehen.« In den nächsten zwei bis drei Jahren will Daiichi Sankyo rund 15 Millionen Euro in Pfaffenhofen anlegen. Auch die Zahl der Beschäftigten soll leicht steigen. In diesem Jahr will das Unternehmen circa 20 Mitarbeiter neu einstellen – genauso viele wie 2010. Derzeit arbeiten rund 400 Menschen im Werk Pfaffenhofen.

 

Die Jahresproduktion in Pfaffenhofen soll Bauer zufolge schon in diesem Jahr auf etwa 2,7 Milliarden Tabletten steigen. Insgesamt erweitere der Konzern die Kapazität derzeit auf vier Milliarden Tabletten. Das Werk Pfaffenhofen soll höchstwahrscheinlich auch neue Krebsmedikamente herstellen. Entschieden sei das aber noch nicht, sagt ein Unternehmenssprecher.

 

Erdbeben berührt Produktion nicht

 

Das schwere Erdbeben in Japan vom 11. März 2011 habe keine Auswirkungen auf den Standort Pfaffenhofen, versicherte Bauer. »Die Versorgung mit Wirkstoffen aus Japan ist gewährleistet.« Das Erdbeben hatte insgesamt zwei von sechs Produktionsstandorten von Daiichi Sankyo in Japan beschädigt. Die Kosten belaufen sich nach Schätzungen des Pharmakonzerns auf umgerechnet knapp 47 Millionen Euro. /

Geschäftsbericht: Daiichi Sankyo legte 2010 nur leicht zu

Im vergangenen Geschäftsjahr, das am 31. März 2011 endete, erzielte Daiichi Sankyo in Europa nur etwas mehr als im vorhergehenden Geschäftsjahr: Ohne die Verkäufe der indischen Generika-Tochter Ranbaxy stieg der Umsatz um 2,3 Prozent auf 587 Millionen Euro. Weltweit setzte Daiichi Sankyo im gleichen Zeitraum mit fast 8,6 Milliarden Euro rund 18 Prozent mehr um. Für das schwache europäische Geschäft machte der Europa-Chef von Daiichi Sankyo, Reinhard Bauer, staatliche Preiseingriffe verantwortlich. Ein deutliches Plus erwirtschaftete Daiichi Sankyo aber mit seinem Hauptprodukt, dem Blutdrucksenker Olmesartan. Das Präparat legte in Europa um 15,7 Prozent auf 408 Millionen Euro Umsatz zu. Im laufenden Geschäftsjahr strebt der Pharmahersteller in Europa 670 Millionen Euro Erlös an. Mit dem Umsatz der indischen Generika-Tochter Ranbaxy soll der Umsatz in Europa in 2012 auf rund 1,2 Milliarden Euro steigen.

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