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Gesundheitspolitik

Studie bestätigt Rolle des Apothekers

06.06.2006  18:46 Uhr

Gesundheitspolitik

<typohead type="3">Studie bestätigt Rolle des Apothekers

von Thomas Bellartz, Berlin

 

Die Debatte ist aufgeregter als nötig: Nach der üblich boulevardlastigen Vorabveröffentlichung von Auszügen einer Studie der Bundesapothekerkammer (BAK) reagierten Ärzteverbände angesäuert. Am Dienstag stellte BAK-Präsidentin Magdalene Linz in Berlin klar, dass es nicht darum gehe, Ärzten einen »Schwarzen Peter« zuzuspielen.

 

Vor Journalisten erläuterten Linz und der Leiter des Zentrums für Arzneimittelinformation und Pharmazeutische Praxis (ZAPP) der ABDA, Professor Dr. Martin Schulz, die Ergebnisse einer Umfrage in mehr als 1100 Apotheken (siehe auch hier). Die zentrale Nachricht war aus dem Blickwinkel der Apothekerin Linz klar und unmissverständlich: Die täglich tausenfach in der Apotheke auffallenden arzneimittelbezogenen Probleme müssten im Interesse des Patienten geklärt werden. Und da sei es nur gut, wenn es einen Arzneimittelfachmann oder eine -fachfrau gebe, die sich darum kümmere.

 

Linz stellte klar, dass es darum gehe, nach dem »Vier-Augen-Prinzip« zu verfahren. Die Verantwortung nehme man nicht nur ernst, sondern man werde ihr auch gerecht. Das belegten die Ergebnisse der Studie. Linz wollte in der Hauptstadt auch deutlich machen, dass diese Rolle des Apothekers nicht nur Patientinnen und Patienten schütze, sondern auch zu Kostenersparnissen für die Krankenkassen führt. In der Vergangenheit habe es immer wieder Klagen über zahlreiche Krankenhauseinweisungen als Folge von Arzneimittelinteraktionen gegeben. Damit seien enorme zusätzliche Ausgaben verbunden. Ziel sei es, möglichst viele Arzneimittel-bezogene Probleme frühzeitig zu erkennen. Die Umfrage belege eindrucksvoll, wie häufig in den Apotheken bereits heute solche Fälle vermieden würden. Wichtig war der BAK-Präsidentin auch die Feststellung, dass es um ein Miteinander von Arzt und Apotheker gehe - »zum Nutzen des Patienten«. Man suche die Kommunikation mit den verschreibenden Ärzten, um zweifelsfrei helfen und handeln zu können.

 

In diesem Zusammenhang hätten sich die Hausapotheken-Hausarzt-Verträge bewährt. Darüber habe auch die Barmer Ersatzkasse vor einigen Wochen in Aachen berichtet. Linz bedauerte, dass es bislang in Ermangelung von Studien nicht möglich sei, die aus der Arbeit der Apotheker resultierenden Einsparungen und die Zahl der vermiedenen Krankenhauseinweisungen zu beziffern.

 

Die Berichterstattung in der »Bild am Sonntag« hatte zu Reaktionen der Ärzte geführt. So forderte Maximilian Zollner, Vorsitzender des NAV-Virchow-Bund, die Apotheker dazu auf, zuerst mit den Ärzten in Kontakt zu treten, und nicht die Medien zu nutzen. In ein ähnliches Horn stieß am Dienstag auch die Vizepräsidentin der Bundesärztekammer, Dr. Cornelia Goesmann. »Umfragen sind bestenfalls Momentaufnahmen und schlimmstenfalls plumpe Stimmungsmache.« Die bisher gute Zusammenarbeit von Ärzten und Apothekern würde infrage gestellt, beklagte Goesmann. Linz hatte bereits am Rande der Pressekonferenz klar gestellt, dass es nicht das Ziel gewesen sei, die Ärzte »schlecht wegkommen« zu lassen.

 

Sachlich, aber ebenso merklich irritiert reagierte Ulrich Weigeldt, Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Es stellten sich nicht zwangsläufig bei allen Patienten Wechselwirkungen ein; insoweit liege auch nicht immer ein Fehler vor. Der Apotheker könne dies mit dem Arzt aber klären. Alleine jedenfalls könne der Apotheker nicht erkennen, ob ein Fehler vorliege. Weigeldt: »Schließlich hat er den Patienten nicht untersucht.«

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