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Sovaldi und Co.

Laut WHO unentbehrlich

13.05.2015  10:13 Uhr

Von Anna Hohle / Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die neuen, wegen ihrer Kosten umstrittenen Wirkstoffe zur Behandlung von Hepatitis C in ihre Liste unentbehrlicher Arzneimittel aufgenommen. Damit wird der Status dieser Medikamente noch einmal aufgewertet.

Sofosbuvir (Sovaldi®) ist der WHO zufolge unentbehrlich für die globale Bekämpfung von Hepatitis C. In der vergangenen Woche fügte die Organisation das Mittel deshalb gemeinsam mit weiteren neuen Wirkstoffen zur Behandlung von Hepatitis C ihrer Liste unentbehrlicher Arzneimittel hinzu. Zu diesen Medikamenten zählen die Wirkstoffe Daclatasvir (Daklinza®), Dasabuvir (Exviera®) und Simeprevir (Olysio®) sowie die Kombipräparate Ledipasvir plus Sofosbuvir (Harvoni®) und Ombitasvir plus Paritaprevir (Viekirax®).

 

»Bahnbrechend«

 

Sovaldi hatte zuvor weltweit als sogenannte 1000-Dollar-Pille Schlagzeilen gemacht. Die WHO bezeichnete die Medikamente in einer Pressemitteilung nun als »bahnbrechende neue Möglichkeiten« zur Behandlung von Hepatitis C.

Das deutsche Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hatte sich im vergangenen Jahr sehr viel zurückhaltender gezeigt und etwa Sofosbuvir einen Zusatznutzen nur für bestimmte Patientengruppen zugeschrieben. Obwohl die Viruslast durch die Behandlung erwiesenermaßen verringert wird, sei außerdem das Ausmaß des Zusatznutzens nicht quantifizierbar, da nicht sicher festgestellt werden könne, bei wie vielen Patienten durch die Behandlung etwa Leberkarzinome tatsächlich verhindert werden, betonte das IQWiG damals.

 

Die WHO-Liste unentbehrlicher Arzneimittel wird alle zwei Jahre erneuert. Sie umfasst Medikamente mit einem erwiesenen klinischen Nutzen und bedeutenden Auswirkungen auf die weltweite Gesundheit. Dies sei im Falle der neuen Hepatitis-C-Medikamente der Fall, erklärte die WHO. Bislang habe es für die Erkrankung nur Präparate mit minimalem therapeutischem Effekt und gravierenden Nebenwirkungen gegeben. Dank Sofosbuvir und Co. sei die chronische Hepatitis C von einer kaum kontrollierbaren zu einer heilbaren Krankheit geworden. Die neuen Wirkstoffe erzeugten weniger Nebenwirkungen und würden insgesamt besser von den Patienten vertragen, so die WHO.

 

Neben den Hepatitis-Medikamenten nahm die WHO auch neue Wirkstoffe zur Behandlung von Krebserkrankungen auf, darunter Trastuzumab (Heraptin®). Neu auf der Liste sind auch die Tuberkulose-Mittel Bedaquilin (Sirturo®) und Delamanid (Deltyba®).

 

Ein weiter Weg

 

WHO-Chefin Margaret Chan machte jedoch deutlich, dass es bis zu einer gerechten Verteilung dieser Präparate noch ein weiter Weg ist. »Wenn neue effektive Medikamente entwickelt werden, die schwere Erkrankungen erwiesenermaßen lindern, müssen wir sicherstellen, dass jeder, der sie braucht, sie auch bekommt«, sagte Chan. Die Wirkstoffe auf die Liste unverzichtbarer Medikamente zu setzen, könne lediglich ein erster Schritt in diese Richtung sein. /

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