Vom Wert der Werte |
14.05.2014 12:01 Uhr |
Welcher Ort wäre passender als ein Wirtschaftsforum, um an die Wichtigkeit geistig-moralischer Werte zu erinnern? Der Theologe und Publizist Friedrich Schorlemmer nutzte die Gelegenheit und erläuterte in seinem Vortrag den Wert von nicht-materiellen Werten.
»Marktwirtschaft wird totalitärer, wenn sie zu einer Marktgesellschaft wird«, mahnte er. In einer Zeit, in der es immer mehr um Schnelligkeit, Effizienz und Gewinnmaximierung gehe, gelte es besonders auch die geistig-moralischen Werte nicht aus den Augen zu verlieren. Mehr noch, jeder sollte regelmäßig über den Sinn, Zweck und die Grenzen seines Tuns nachdenken und sein Handeln entsprechend ändern. »Leben ist mehr als das, was wir messen können«, sagte er.
Jeder Mensch trage sowohl altruistische als auch egoistische Antriebe in sich. Heutzutage würden in der kapitalistischen Gesellschaft die selbstsüchtigen Triebe jedoch oft überwiegen. Hier gelte es inne- und gegenzuhalten, mahnte der Theologe. »Wenn das Zählbare und das Unbezahlbare aus dem Gleichgewicht geraten«, so Schorlemmer, laufe es in die falsche Richtung. »Was zählt, lässt sich nicht zählen«, sagte er. Die wahren, die geistig-moralischen Werte gelte es aufrecht zu halten. Hierzu bedarf es aus Schorlemmers Sicht auch einer aus der Alltagskultur herausgehaltenen Feierkultur. /