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Abgase erhöhen Diabetes-Risiko

13.05.2013  22:46 Uhr

Von Annette Mende / Kinder, die in Gegenden mit hoher Luftverschmutzung aufwachsen, leiden häufiger unter der Diabetes-Vorstufe Insulinresistenz als Altersgenossen aus Landstrichen mit reinerer Luft. Das haben Forscher um Dr. Joachim Heinrich vom Helmholtz-Zentrum München herausgefunden und im Fachjournal »Diabetologia« (doi: 10.1007/s00125-013-2925-x) veröffentlicht.

Sie machten ihre Beobachtung anhand zweier Kohortenstudien, in denen reif geborene, gesunde Kinder aus München und Wesel über mehrere Jahre begleitet wurden. Die Auswertung beruht auf Blutproben von knapp 400 Zehnjährigen. Die Wissenschaftler bestimmten anhand des HOMA-Indexes (Homeostasis Model Assessment), ob bei den Kindern eine Insulinresistenz vorlag, und setzten dieses Ergebnis in Beziehung zur Luftqualität an der Heimatadresse der Kinder. Parameter für die Luftverschmutzung waren Verkehrsaufkommen, Bevölkerungsdichte und Ausmaß der landwirtschaftlichen Nutzung.

 

Eine Insulinresistenz war umso häufiger, je schlechter die Luft war. Dieser Zusammenhang blieb auch unter Berücksichtigung anderer Risikofaktoren wie Body-Mass-Index, sozioökonomischer Status der Familie und Passivrauchen bestehen. Ein Anstieg der NO2-Belastung um 10,6 µg pro Kubikmeter Luft (zwei Standardabweichungen) erhöhte die Wahrscheinlichkeit für eine Insulinresistenz um 17 Prozent. Ähnlich stark wirkte sich eine erhöhte Feinstaub-Belastung aus: Zwei Standardabweichungen entsprechen hier 6 µg pro Kubikmeter Luft. Eine Zunahme der Feinstaub-Konzen­tration in dieser Höhe bedeutete einen Anstieg der Insulinresistenz-Häufigkeit um 19 Prozent. Besonders anschaulich ist ein weiteres Teilergebnis: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind insulinresistent war, stieg mit jedem halben Kilometer, den es näher an einer stark befahrenen Straße wohnte, um 7 Prozent.

 

Als mögliche Erklärung für den beobachteten Zusammenhang vermuten die Wissenschaftler einen Anstieg des oxidativen Stresses durch Luftschadstoffe. Zudem gebe es Hinweise darauf, dass eine hohe Belastung mit NO2 und Feinstaub zu erhöhten Entzündungswerten führt. Beide Mechanismen gelten als möglicher Auslöser für Insulinresistenz. Die Kinder in den beiden Studien sind mittlerweile 15 Jahre alt. Von weiteren Untersuchungen versprechen sich die Autoren unter anderem Erkenntnisse über mögliche Auswirkungen der Pubertät auf die Insulinresistenz. /

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