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Verordnungen

Weniger Pharmabesuch, weniger Markenpräparate

10.05.2017  09:48 Uhr

Von Anna Pannen / Wenn Ärzte keinen Besuch von Pharmareferenten bekommen, verschreiben sie weniger Markenpräparate. Das hat eine Analyse des US-amerikanischen Fachjournals JAMA ergeben.

 

Die Wissenschaftler untersuchten, welche Medikamente Mediziner an Universitätskliniken ihren Patienten verordnen und wie sehr die Wahl des Präparats davon abhängt, ob die Ärzte zuvor von Pharmavertretern beraten wurden. In den USA befürchtet man wie in Deutschland, dass Mediziner durch Vertreter von Pharmafirmen in ihrem Verschreibungsverhalten beeinflusst werden. 

 

Einige US-amerikanische Universitätskliniken lassen sich deshalb seit 2006 nicht mehr durch Mitarbeiter von Pharmafirmen beraten. Die Studienautoren wollten herausfinden, ob sich das Verschreibungsverhalten der Klinikärzte dadurch tatsächlich änderte.

 

Sie schauten sich deshalb die Verschreibungen von mehr als 2000 Ärzten an 19 Universitätskliniken mit entsprechenden Restriktionen gegen Pharmavertreter an. Als Kontrollgruppe dienten die Verordnungen von rund 24 000 Ärzten in anderen Institutionen ohne Restriktionen im selben Zeitraum.

 

Ergebnis: Ärzte, die an Kliniken mit Beratungsverbot für Pharmareferenten beschäftigt sind, verschrieben nach Einführung des Verbots insgesamt 1,7 Prozent weniger Originalpräparate und dafür 0,8 Prozent mehr Generika.

 

Bei einigen Arzneimittelgruppen war der Effekt besonders stark, etwa bei den Hypnotika: Hier verordneten die Mediziner 10 Prozent weniger Markenpräparate. Bei den Mitteln gegen Reflux waren es knapp 7 Prozent, bei Medikamenten gegen eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung 5 Prozent und bei Antidepressiva 2,3 Prozent. Der Unterschied sei in 6 der 8 untersuchten Arzneimittelgruppen und an 9 von 19 Kliniken statistisch relevant gewesen, so die Studienautoren.

 

Auch in Deutschland besuchen Vertreter von Arzneimittelherstellern regelmäßig Kliniken und Arztpraxen. Seit vergangenem Jahr machen sie sich jedoch strafbar, wenn sie Medizinern Geschenke versprechen und diese als Gegenleistung mehr Originalpräparate verschreiben. /

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