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Ministerium prüft Zulassung von HIV-Tests für zu Hause

10.05.2017  09:48 Uhr

dpa / In Deutschland könnten schon bald HIV-Tests für zu Hause legal sein. In Europa seien seit kurzer Zeit erstmals Schnelltests erhältlich, die wesentlich genauer und einfacher zu handhaben seien als frühere Tests, sagte Susanne Wackers, Referentin beim Bundesgesundheitsministerium.

 

Aktuell prüfe das Ministerium, ob dies zu einer Änderung der bisherigen Bewertung führen könne. Bislang dürfen HIV-Schnelltests in Deutschland nur an Ärzte, medizinische Laboratorien und Einrichtungen wie Behörden verkauft werden. In Großbritannien und Frankreich sind sie hingegen auch für den Hausgebrauch legal.

 

Die Deutsche Aids-Hilfe hofft noch in diesem Jahr auf eine Zulassung für die Abgabe in Apotheken und ausgewiesenen HIV-Beratungsstellen. Mit diesem Test könnten Menschen erreicht werden, die aus Scham oder Angst bisher den Weg zum Arzt oder zu einer Teststelle scheuen, hieß es.

 

Nach den jüngsten Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurde im Jahr 2015 bei rund 3900 Menschen in Deutschland erstmals eine HIV-Infektion diagnostiziert. Bei rund 1200 von ihnen lag die Ansteckung bereits viele Jahre zurück. Nach RKI-Schätzungen leben insgesamt 84 700 Menschen in Deutschland mit dem HI-Virus, 12 600 von ihnen unwissentlich.

 

Ein Arzt muss für einen HIV-Test rechtlich die Erlaubnis des Patienten haben. »Ärzte sind da aber meist zu wenig offensiv«, sagt Holger Wicht, Sprecher der Deutschen Aids-Hilfe in Berlin. »Viele scheuen die Frage nach HIV, weil sie ihren Patienten nichts unterstellen wollen.«

 

Diese Lücke soll der Selbsttest schließen. Die Aids-Hilfe stand ihm anfangs skeptisch gegenüber, weil die ersten Modelle für Laien schwer anzuwenden waren – und die Ergebnisse wenig zuverlässig. Inzwischen funktionieren die Tests, die bereits seit 2015 in Großbritannien und seit 2016 in Frankreich in Apotheken für rund 25 Euro verkauft werden, so einfach wie ein Blutzucker-Check bei Diabetikern. Die Aids-Hilfe regt an, Telefonnummern von seriösen Beratungsstellen auf die Packungen zu drucken, damit Pa­tienten nach einem positiven Test nicht auf sich selbst gestellt sind.

 

Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung beobachte die Entwicklungen in Großbritannien und Frankreich mit Interesse, sagte Sprecherin Marita Völker-Albert. Die Behörde sei in die Neubewertung des Tests beim Bundes­gesundheitsministerium eingebunden. Die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland ist seit rund zehn Jahren weitgehend stabil. Sie nimmt aber nicht ab. /

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