Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
2,4-Dinitrophenol

Altes Schlankheitsmittel in neuem Gewand

Datum 21.04.2015  16:31 Uhr

Von Annette Mende / Mit einer speziellen Galenik ist es Wissenschaftlern der US-amerikanischen Yale-Universität gelungen, dem Schlankheitsmittel 2,4-Di­nitrophenol einen Großteil seiner Toxizität zu nehmen.

Die von Dr. Rachel Perry und Kollegen entwickelte orale Formulierung zur kontrollierten Freisetzung vergrößerte das therapeutische Fenster des Wirkstoffs im Vergleich zu einer nicht retardierten Darreichungsform um mehr als das 500-Fache. So könnte man die positiven Effekte von 2,4-Dini­trophenol auf den Stoffwechsel eventuell nutzbar machen, ohne unerwünschte Wirkungen wie Hyperthermie, Tachykardie, Schweißausbrüche und gesteigerte Atemfrequenz zu riskieren. Das berichten die Forscher im Fachjournal »Science« (DOI: 10.1126/ science.aaa0672).

Das ursprünglich in der Farbenindustrie verwendete 2,4-Dinitrophenol (DNP) ist ein sogenannter Entkoppler der Atmungskette. Es verhindert die Bildung des Energieträgers Adenosintriphosphat in Mitochondrien. Die im Zuge der Atmungskette gebildete Energie wird stattdessen als Wärme frei. Diese Wirkung prädestiniert die Substanz als Schlankheitsmittel, allerdings gelang es bislang noch nicht, ihre erhebliche Toxizität in den Griff zu bekommen. Nach der Einnahme von illegal vertriebenen DNP-Produkten kam es sogar zu mehreren Todesfällen.

 

In Tierversuchen fanden die Forscher um Perry zwei Dinge heraus. Erstens: Die Toxizität von DNP ist umso größer, je höher der Wirkstoff-Peak nach der Einnahme ausfällt. Zweitens: Die Wirkung auf den Stoffwechsel hängt von der Area under the Curve der Plasmakonzentration ab. Sie entwickelten daraufhin eine DNP-Retardformulierung mit in Bezug auf diese beiden Parameter optimierter Pharmako­kinetik.

 

Im Tierversuch erfolgreich

 

Bei fettreich ernährten Ratten besserte dieses Präparat Hypertriglycerid­ämie, Insulinresistenz, Fettleber und Diabetes. Interessanterweise war die Wirkung auf die Leber beschränkt; Zellen des Gehirns, der Nieren, des Herzens oder der Skelettmuskulatur zeigten keine mitochondriale Entkopplung. Es gab keine Anzeichen einer systemischen Toxizität. Sollten Studien am Menschen diese Ergebnisse bestätigen, könnte die retardierte DNP-Formulierung einen neuen Therapieansatz zur Behandlung von Patienten mit metabolischem Syndrom, Typ-2-Diabetes und nicht alkoholischer Fettleber darstellen, hoffen die Autoren. /

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa