Pharmazeutische Zeitung online
Kariesprophylaxe

Fluoride vom ersten Milchzahn an

15.04.2008  14:59 Uhr

Kariesprophylaxe

<typohead type="3">Fluoride vom ersten Milchzahn an

Von Elke Wolf, Frankfurt am Main

 

Dass der lokale Einsatz von Fluoriden in der Kariesprophylaxe der systemischen Applikation vorzuziehen ist, ist bekannt. Relativ neu ist die Erkenntnis, dass Fluoridlacke bereits beim ersten Durchbrechen der Milchzähne aufgetragen werden sollten.

 

Fluoride wirken in erster Linie durch direkten Kontakt mit der Zahnhartsubstanz karieshemmend. Deshalb ist man in den vergangenen Jahren davon abgekommen, frisch gebackenen Müttern bei der dritten Vorsorgeuntersuchung des Säuglings (U3) in der vierten Lebenswoche zur Fluoridsubstitution mittels Tabletten zu raten. Die Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) rät nur zu Fluorid-Supplementen in Form von Tabletten, wenn keine fluoridhaltige Zahnpasta und kein fluoridhaltiges Speisesalz verwendet werden. Ab dem Durchbruch der ersten Milchzähne sollten Kinderzahnpasten mit maximal 0,05 Prozent Fluorid auf die Bürste kommen. Kinder ab 6 Jahren können auf Erwachsenen-Zahncremes umsteigen. Auch höher dosierte Fluoridlacke, -lösungen oder -gele sollten im Kindesalter nur zum Einsatz kommen, wenn es der Zahnarzt ausdrücklich empfohlen hat. So die derzeitigen Empfehlungen.

 

Studien der vergangenen Jahre untermauern jedoch, dass man Fluoridlacke zur Kariesprophylaxe im Vorschulalter großzügiger einsetzen sollte. Signifikant mehr Kinder werden dadurch vor Karies bewahrt als die, die nur mit fluoridierter Zahnpasta vorbeugen. Und: Das Auftragen von Fluoridlacken durch den Zahnarzt kann umso effektiver Karies verhüten, je früher es erfolgt. Professor Dr. Annerose Borutta von der Universität Jena sprach sich auf einer Pressekonferenz der Gaba GmbH dafür aus, Fluoridlacke bereits bei Kleinkindern unmittelbar nach dem Durchbruch der ersten Milchschneidezähne aufzutragen. »Nur so lässt sich die frühkindliche Karies, die ein wesentlicher Grund für die unbefriedigende Mundgesundheit bei Kindergartenkindern ist, vorbeugen.«

 

Bei indikationsgerechter Anwendung seien Fluoridlacke toxikologisch unbedenklich. Die Lacke können bei Kindern und Jugendlichen unabhängig von anderen Fluoridierungsmaßnahmen aufgetragen werden. Risikokinder für Karies sollten damit öfter als die üblichen zweimal pro Jahr behandelt werden. Dann sei der kariesreduzierende Effekt noch größer.

 

Fluoridlacke (wie Duraphat®), die anders als Gele oder Lösungen, nur vom Zahnarzt aufgetragen werden können, hinterlassen einen ausgeprägten Calciumfluoridmantel auf dem Zahnschmelz. Der Lack muss mindestens vier Stunden einwirken können, dann nimmt die Menge strukturell gebundenen Fluorids im Zahnschmelz zu. Dadurch werden auch freiliegende Dentinkanälchen verschlossen, und hypersensible Zahnhälse reagieren weniger empfindlich. Auch einen gewissen erosionshemmenden Effekt schreibt man der Fluoridierung zu. Die Calciumfluoriddeckschicht löst sich im Verlauf der Zeit pH-abhängig auf, entweder durch Nahrungsaufnahme oder durch Zähneputzen. Bei zweimal jährlicher Anwendung findet man zwei Jahre nach Beendigung der Applikation immer noch einen erhöhten Fluoridgehalt im Zahnschmelz.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa