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Versandhandel

DocMorris erhöht Rezeptprämie

09.04.2013  18:17 Uhr

Von Ev Tebroke / DocMorris lässt es darauf ankommen: Trotz einer bereits bestehenden einstweiligen Unterlassungsverfügung durch das Landgericht Köln hat die Versandapotheke ihre Rezeptprämie von bisher 15 Euro auf 20 Euro erhöht.

Die Zur-Rose-Tochter dreht damit ihr umstrittenes Bonusmodell noch weiter, obwohl das Gericht erst im März wegen Nichtachtung der Verfügung ein Ordnungsgeld von 100 000 Euro verhängt hatte.

Die Apothekerkammer Nordrhein (AKNR), die vor Gericht bereits die einstweilige Verfügung erwirkt hatte, will nun weitere Schritte prüfen. »Es gilt zu klären, ob das variierte neue Modell bereits von der bestehenden Unterlassungsverfügung erfasst ist oder nicht«, sagte Rechtsanwalt Morton Douglas von der Kanzlei Friedrich Graf von Westphalen in Freiburg. Die Frage ist also, ob bei dem neuen Modell im Kern der gleiche Verstoß vorliegt wie zuvor. Dies sei noch unklar, da bisher nur eine Beschlussverfügung vorliege, die vom Gericht wie üblich nicht näher begründet wird.

 

Seit Herbst 2012 müssen sich auch ausländische Versandapotheken an die deutsche Arzneimittel-Preisverordnung halten. Boni auf verschreibungspflichtige Arzneimittel sind demnach verboten. DocMorris hatte daraufhin sein Rabattmodell umgestellt. Fortan gewährte der Versender Kunden eine Prämie in Höhe von bis zu 15 Euro, wenn sie an einem sogenannten Arzneimittel-Check teilnehmen und angeben, welche Medikamente sie insgesamt einnehmen. Dagegen hatte die AKNR im vergangenen Jahr geklagt und vom Landgericht Köln Recht bekommen.

 

Doch das vorläufige gerichtliche Verbot störte den Versender nicht. Er wollte die Angelegenheit im Grundsatz geklärt haben und stellte einen Antrag auf Durchführung des sogenannten Hauptsacheverfahrens. Gleichzeitig hielt er an der 15-Euro-Prämie fest. Gegen das daraufhin im März vom Gericht verhängte Ordnungsgeld legte die Versandapotheke Beschwerde ein.

 

Prämie je nach Erkrankung

 

Jetzt hat DocMorris das ursprüngliche Modell leicht variiert und staffelt die Prämie je nach Art und Anzahl der verschriebenen Medikamente sowie Komplexität der Erkrankung der Patienten nur noch in zwei Kategorien, zuvor waren es drei. So sind bei Medikamenten gegen akute Erkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck, gegen andere chronische Erkrankungen oder zur hormonellen Empfängnisverhütung Prämien zwischen 2,50 und 12 Euro möglich.

 

Bei Arzneimitteln gegen schwere Krankheiten wie Parkinson, HIV, Multiple Sklerose, Krebs, Wachstumshormonmangel sowie andere seltene, schwere Erkrankungen gibt es bis zu 20 Euro Prämie, sofern der Patient am Arzneimittel-Check teilnimmt.

 

DocMorris deklariert die Boni auf der Webseite als eine Art Aufwandsentschädigung für die mehr oder weniger aufwendige Mitarbeit der Patienten. Trotz mehrfacher Anfragen war von DocMorris dazu kein Statement zu erhalten. Wie es nun in der Sache weitergeht, wird sich zeigen. Am Mittwoch hat im Hauptsacheverfahren die mündliche Verhandlung begonnen. Ein Ergebnis stand zu Redaktionsschluss noch aus. /

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