Pharmazeutische Zeitung online
LSD gegen Alkoholsucht

Psychedelisch trocken werden

27.03.2012  14:46 Uhr

Von Verena Arzbach / Einer aktuellen Metaanalyse zufolge hat Lysergsäurediethylamid (LSD) einen Nutzen bei der Therapie alkoholkranker Patienten. Bereits eine einmalige Dosis hilft demnach, den Alkoholkonsum deutlich zu reduzieren.

Der Einsatz von LSD zur Therapie Alkoholabhängiger ist keine neue Idee. Sie beruht auf der Überlegung, eine Behandlung mit der halluzinogenen Droge, kombiniert mit psychosozialer Betreuung, könne einem Rückfall Alkoholabhängiger vorbeugen. Patienten hätten nach der Bewusstseinserweiterung ein realeres Selbstbild, sähen ihre Verhaltensmuster ein und blickten motivierter einer abstinenten Zukunft entgegen.

Mit ihrer jetzt im »Journal of Psychopharmacology« publizierten Metaanalyse wollten Teri Krebs und Pål Ørjan Johansen von der Universität im norwegischen Trondheim die Stichhaltigkeit dieser Theorie überprüfen (doi: 10.1177/0269881112439253). Sie analysierten Daten von sechs geeigneten Studien aus den Jahren 1966 bis 1970. Die Untersuchungen waren alle kon­trolliert und randomisiert und schlossen insgesamt 536 Patienten ein.

 

Die Auswertung ergab, dass die Chance, den Alkoholkonsum einzuschränken, mithilfe von LSD fast doppelt so groß war wie ohne (Odds Ratio 1,96). Die Wirkung hielt mehrere Monate an: Bis zu sechs Monate nach der LSD-Einnahme griffen die Patienten deutlich seltener zur Flasche als diejenigen, die kein LSD erhalten hatten. Drei Studien berichten gar, dass ein Großteil der Patienten zwei bis drei Monate nach der LSD-Therapie vollkommen abstinent lebte.

 

Als Nebenwirkungen traten vereinzelt Übelkeit, Erbrechen sowie moderate Unruhe auf. Ein Patient erlitt einen epileptischen Anfall, was die Autoren jedoch auf den Alkoholentzug zurückführten. Keine der Studien berichtete über schädliche Auswirkungen des LSD-Konsums auf die psychosoziale Funktion.

 

Schwächen der damaligen Studien sehen Krebs und Johansen vor allem in den wenig detaillierten Beschreibungen der Studienpopulationen und Diagnose­methoden, den stark variierenden Therapiebedingungen sowie der durchgängig hohen LSD-Dosierung. Sie fordern daher weitere Studien mit variierenden Dosen sowie wiederholten Gaben der Droge. Auch andere psychedelische Drogen mit kürzeren Halbwertszeiten wie Mescalin oder Psilocybin seien möglicherweise Alternativen. / 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa