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Soziales Netzwerken

Je mehr, desto einsamer

08.03.2017  10:48 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Je mehr Zeit junge Erwachsene in sozialen Netzwerken verbringen, desto höher ist ihr Risiko, sich sozial isoliert zu fühlen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Forschern der University of Pittsburgh. Demnach scheint Aktivität im sozialen Netz kein Mittel gegen Einsamkeit zu sein.

Ende 2014 hatten die Forscher um Professor Dr. Brian Primack etwa 1800 junge Erwachsene im Alter von 19 bis 32 Jahren rekrutiert und sie nach ihren Netzgewohnheiten befragt. Dabei hatten sie sowohl die Gesamtzeit als auch die Frequenz, mit der die Teilnehmer elf Medien wie Facebook, YouTube und Twitter besuchten, erfasst. Zudem ermittelten die Forscher die subjektiv empfundene soziale Isolation anhand der validierten Beurteilungsmethode Promis® (Patient-Reported Outcomes Measurement Information System).

Es zeigte sich, dass die Personen im obersten Quartil mit mehr als 120 Minuten Social-Media-Nutzung täglich sich doppelt so häufig sozial isoliert fühlten wie Personen im untersten Quartil mit einer Aktivität von unter 30 Minuten pro Tag. Probanden, die die unterschiedlichen Plattformen mehr als 58 Mal pro Woche besuchten, hatten ein dreifach erhöhtes Risiko, sich einsam zu fühlen, im Vergleich zu Probanden, die diese Medien weniger als neunmal pro Woche nutzten. Die Assoziation war linear, berichten die Forscher im »American Journal of Preventive Medicine« (DOI: 10.1016/j.amepre.2017.01.010). Verschiedene soziale und demografische Faktoren hatten die Forscher bei der Analyse herausgerechnet.

 

»Wir wissen nicht, was zuerst da war – die Nutzung der sozialen Medien oder die empfundene soziale Isolation«, sagt Seniorautorin Professor Dr. Elizabeth Miller in einer Mitteilung der Universität. Es könne sein, dass sich einsame Menschen verstärkt den sozialen Netzwerken zuwenden. Es könne aber auch sein, dass die erhöhte Nutzung dieser Medien bewirkt, dass man sich von der sozialen Welt isoliert fühlt. »Aber selbst wenn die soziale Isolation zuerst da war, wird diese durch online verbrachte Zeit nicht abgemildert.«

 

Nach Ansicht der Forscher könnte die verstärkte Mediennutzung zur empfundenen Isolation beitragen, indem sie Zeit für persönliche Kontakte in der realen Welt wegnimmt. Zum anderen könnte das Betrachten von bestimmten Bildern, etwa von feiernden Freunden oder aus dem Urlaub, das Gefühl vermitteln, ausgegrenzt zu sein. Zudem stellten die Profile in sozialen Netzwerken in der Regel hochidealisierte Repräsentationen der jeweiligen Personen dar, was bei anderen dazu führen kann, dass diese ihr eigenes Leben als langweilig empfinden. Die Wissenschaftler betonen, dass noch Forschungsarbeit nötig sei, um das Zusammenspiel von Social-Media-Nutzung und psychischer Verfassung besser zu verstehen. /

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