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Arzneimittelmarkt

Versandhandel im Aufwind

27.02.2018  16:39 Uhr

Von Anna Pannen / Versandapotheken haben 2017 rund 6 Prozent mehr Arzneimittelpackungen an Patienten abgegeben als im Jahr zuvor. Das haben Marktforscher ermittelt. Im Gesamtmarkt stagniert der Absatz dagegen. Auch der Umsatz steigt bei den Versendern stärker an.

Der Versandhandel mit Arzneimitteln ist 2017 stärker gewachsen als der Gesamtmarkt für Medikamente. Das ist einer Untersuchung des Marktforschers IQVIA zu entnehmen. Das Unternehmen wertet regelmäßig Daten aus Apothekenrechenzentren, Stichproben aus Apotheken und Verbrauchsdaten aus Krankenhäusern aus. Nun hat es die Ergebnisse für das Jahr 2017 veröffentlicht.

 

Demnach ist der Umsatz mit Arzneimitteln über den Versandhandel im vergangenen Jahr um 8 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro (122 Millionen Packungen) gewachsen. Auch der Absatz stieg: Versandapotheken brachten 2017 sowohl bei den rezeptpflichtigen als auch bei den rezeptfreien Medikamenten jeweils 6 Prozent mehr Packun­gen an den Patienten als im Vorjahr. Zum Vergleich: Der Gesamtumsatz mit Arzneimitteln, der Offizin-Apotheken, Versandapotheken und Krankenhäuser umfasst, stieg im selben Zeitraum nur um 5 Prozent auf 34 Milliarden Euro an. Der Absatz mit Packungen stagnierte hier sogar, veränderte sich also im Vergleich zum Vorjahr nicht.

Profitabler OTC-Verkauf

 

Wenig überraschend profitieren die Versandapotheken vor allem vom OTC-Verkauf: 92 Prozent der über einen Versender verkauften Packungen waren verschreibungsfreie Präparate, nur 8 Prozent entfielen auf Rx-Arzneimittel. Zu den absatzstärksten Präparategruppen im Versandhandel gehörten Produkte gegen trockene Augen, hier verkauften die Versender 14 Prozent mehr Packungen als noch 2016. Bei Schnupfenmitteln stieg der Absatz um 12 Prozent, bei Wundheilmitteln um 9 Prozent. Wenn Patienten Rx-Medikamente im Internet bestellten, waren es meist Präparate zur Therapie chronischer Herz-Kreislauf- oder Schilddrüsen-Erkrankungen. Am stärksten wuchs hier der Absatz an Packungen mit Sartanen (plus 16 Prozent), Schilddrüsenhormonen (plus 11 Prozent), Lipidregulatoren (plus 10 Prozent) und Antidepressiva (plus 7 Prozent). Insgesamt setzten die Versender 2017 rund 480 Millionen Euro mit Rx-Medikamenten um. Ihr Marktanteil liegt dennoch nur bei rund 1 Prozent. Das heißt, 99 Prozent aller rezeptpflichtigen Medikamente werden nach wie vor in Offizin-Apotheken gekauft.

 

Der Umsatz im gesamten Apothekenmarkt (Offizin- und Versandapotheken) legte gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent auf 34 Milliarden Euro zu. Der Absatz stagnierte dagegen: Insgesamt wurden 2017 rund 1,6 Milliarden Packungen an Patienten abgegeben, kaum mehr als im Vorjahr. Fast ein Drittel des Umsatzes entfiel auf die führenden zehn Präparategruppen. Den meisten Umsatz machten Apotheken mit Faktor Xa-Hemmern (plus 26 Prozent), Proteinkinasehemmern (plus 15 Prozent), in der Krebstherapie eingesetzten monoklonalen Antikörpern (plus 14 Prozent) und Immunsuppressiva (plus 13 Prozent). Am häufigsten abgegeben wurden dagegen Analgetika und Schnupfenmittel. Der Umsatz mit OTC ist 2017 nur leicht um 2 Prozent gewachsen, der Absatz stagnierte bei rund 848 Millionen Packungen.

 

Der Umsatz mit Arzneimitteln im Klinikmarkt wuchs 2017 um 8 Prozent auf rund 6 Milliarden Euro. Gut die Hälfte davon entfiel auf die führenden zehn Präparategruppen. Die Krankenkassen gaben IQVIA zufolge 2017 rund 38 Milliarden Euro für Arzneimittel aus, das sind 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

 

Apotheken müssen den Krankenkassen einen Rabatt von 1,77 Euro auf Rx-Medikamente gewähren. Durch diesen Apothekenabschlag sparten die Kassen 2017 etwa 1,1 Milliarden Euro, das ist 1 Prozent weniger als noch 2016. Durch Herstellerabschläge kamen weitere Einsparungen von rund 3,3 Milliarden Euro dazu (plus 16 Prozent). /

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