Pharmazeutische Zeitung online
Rx-Boni

Erledigt – aber nicht vorbei

01.03.2017  09:14 Uhr

Von Ev Tebroke / Das Ursprungsverfahren zu Rx-Boni, das zu dem weitreichenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs ­bezüglich der deutschen Arzneimittelpreisbindung geführt hat, wird eingestellt. Die Deutsche Parkinson Vereinigung hat die erforderliche Unterlassungserklärung eingereicht. Ausländische Versandapotheken profitieren aber weiterhin von der neuen EU-Rechtsprechung.

Die Wettbewerbszentrale wird das Verfahren zu Rx-Boni vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf (OLG) für erledigt erklären. Das teilte die unabhängige Institution zur Selbstkontrolle der Wirtschaft auf Anfrage der PZ mit. Grund ist eine Unterlassungserklärung der Deutschen Parkinson Vereinigung (DPV).

Mit Abgabe dieser von der Wettbewerbszentrale geforderten Erklärung habe die Patientenvereinigung nun den streitigen Unterlassungsanspruch anerkannt. Begründet hat die DPV diesen Schritt mit der Beendigung ihrer Kooperation mit der niederländischen Versandapotheke Doc Morris. Künftig setzt die Selbsthilfe-Vereinigung auf die Betreuung ihrer Mitglieder durch Präsenzapotheken. Dazu hat sie mit der ABDA kürzlich eine Partnerschaft vereinbart.

 

Werbung mit Preisnachlass

 

Ursprünglich hatte die DPV bei ihren Mitgliedern 2009 damit geworben, dass Doc Morris ihnen beim Bezug von verschreibungspflichtigen Medikamenten hohe Rabatte gewährt. Dies hatte die Wettbewerbszentrale als Verstoß gegen die im Arzneimittelgesetz und der Arzneimittelpreisverordnung festgeschriebene Preisbindung gesehen und Klage eingereicht. Das Landgericht Düsseldorf hatte den Wettbewerbshütern Recht gegeben. Im Berufungsverfahren hatte dann das OLG den Europäischen Gerichtshof (EuGH) angerufen. Zur Klärung stand die Grundsatzfrage, ob die deutsche Preisbindung für Rx-Arzneimittel europarechtskonform ist. Mit dem Urteil vom 19. Oktober 2016 hat sich der EuGH gegen eine solche Regelung ausgesprochen und die Preisbindung für Versandapotheken mit Sitz im EU-Ausland gekippt. Die Richter sehen in den deutschen Regelungen einen Verstoß gegen die Warenverkehrsfreiheit.

 

Ausländische Versandapotheken dürfen den Kunden hierzulande seitdem Rabatte auf verschreibungspflichtige Medikamente gewähren. Für Apotheken in Deutschland hat die Preisbindung hingegen nach wie vor Bestand. Um diese Schieflage zu korrigieren, plant das Bundesgesundheitsministerium derzeit ein Gesetz, dass den Rx-Versandhandel verbietet. Zurzeit befindet sich der Entwurf in der Ressortabstimmung.

 

Was den OLG-Prozess betrifft, so hat das Gericht nach Angaben der Wettbewerbszentrale nun lediglich noch über die Kosten des Verfahrens zu entscheiden. Der Gegenstand des Verfahrens hat sich erledigt. Die Folgen allerdings nicht. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa