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Krebsdiäten sind kontraproduktiv

01.03.2016  16:24 Uhr

Von Christina Müller, Berlin / Immer wieder kursieren im Internet, in Zeitschriften und Büchern Rezepte für sogenannte Krebsdiäten. Sie sollen den Tumor aushungern oder etwa durch oxidative Prozesse zerstören.

 

Ein Experte warnte auf dem Deutschen Krebskongress vor solchen Ernährungstipps, die den Betroffenen eher schaden als nutzen. »Jeder vierte Patient, bei dem Krebs festgestellt wurde, stirbt nicht an den direkten Folgen der Erkrankung, sondern an der damit verbundenen Auszehrung.« 

 

Das sagte Professor Dr. Markus Masin, Vorsitzender der deutschen Stiftung gegen Mangelernährung, auf dem Kongress in Berlin. Bei bis zu 87 Prozent der Betroffenen sei bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung eine krankheitsbedingte Mangelernährung nachweisbar.

 

Vor diesem Hintergrund ging Masin mit den Krebsdiäten hart ins Gericht. Er gab zu bedenken, dass die meisten Patienten während einer Chemotherapie ohnehin schon unter Geschmacksveränderungen, Appetitlosigkeit, Übelkeit sowie Kau- und Schluckstörungen leiden. Das beeinträchtige die Nahrungsaufnahme in vielen Fällen erheblich. Auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten könne die Situation unnötig verschärfen. »Restriktive Ernährungsvorgaben fördern die Probleme, die diese Menschen ohnehin schon haben«, sagte er.

 

Zwar ließe sich mit Nahrung der Krebs nicht heilen, so Masin. »Aber wenn ein Patient in guter körperlicher Verfassung ist, übersteht er womöglich die kräftezehrende Tumortherapie.« Darüber hinaus heilten Wunden bei Mangelernährten deutlich schlechter, was häufig zu Komplikationen führe.

 

Krebsdiäten sind aus Masins Sicht unter keinen Umständen empfehlenswert. Im Gegenteil: »Als ich noch in der Ambulanz gearbeitet habe, habe ich mich über alles gefreut, was meine Patienten essen wollten«, berichtete er. Wichtig sei, dass die Betroffenen überhaupt etwas zu sich nehmen würden. Denn am Ende könne der Ernährungsstatus den Ausschlag geben, ob ein Patient den Kampf gegen den Tumor gewinnt oder verliert. /

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