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Therapiekosten

Schmerzpatienten eher erkennen

16.02.2010  16:15 Uhr

Von Martina Janning, Berlin / Der Schmerzmittelhersteller Grünenthal und die DAK haben einen Kooperationsvertrag geschlossen, um die Versorgung von Rückenschmerzpatienten zu erforschen.

Erstaunlich, aber wahr: Wie viele Rückenschmerzpatienten es in Deutschland gibt, wie sie versorgt sind und was das kostet, darüber gibt es bisher kaum Daten. Um das zu ändern, haben die Pharmafirma Grünenthal und die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK) eine Studie über Rückenschmerzpatienten initiiert. Sie ist der Startschuss für einen »Versorgungsatlas Schmerz«. Die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) Niedersachsen habe sich als weiterer Partner angeschlossen, berichteten die Studienmacher bei der Präsentation der Ergebnisse am Dienstag in Berlin.

 

Rückenschmerzen treten besonders oft und in drei Formen auf, fanden die beauftragten Wissenschaftler vom IGES Institut Berlin unter Leitung von Professor Dr. Gerd Glaeske heraus. Sie kommen als Schmerzen bei Bandscheibenerkrankungen, als andere spezifische Rückenschmerzen und als unspezifische Rückenschmerzen vor. Insgesamt hatten die Forscher anhand der Daten von rund fünf Millionen DAK-Versicherten aus dem Jahr 2006 neun Schmerztypen definiert.

 

Großes Leid und hohe Kosten

 

Je nach Typ machen Rückenschmerzen 20 bis 30 Prozent der Gesamtkosten aus, Ausgaben wegen Arbeitsunfähigkeit nicht mitgerechnet, ergab die Analyse. Da Betroffene mit chronischen Rückenschmerzen nicht nur erheblich leiden, sondern auch höhere Versorgungskosten verursachen, kommt die Studie zu dem Schluss: Indem verhindert wird, dass der Schmerz chronisch wird, lassen sich Kosten sparen. »Es ist wichtig, bestimmte Schmerzpatienten rechtzeitig zu identifizieren«, betonte der DAK-Vorstandsvorsitzende, Professor Dr. Herbert Rebscher. Diejenigen, »die ein hohes Chronifizierungsrisiko haben, müssen zur richtigen Zeit die richtige Therapie erhalten.«

 

Heute, zeigte die Analyse, sind Rückenschmerzpatienten nicht optimal versorgt: Der Großteil bekommt ein Schmerzmedikament verschrieben, aber bloß wenige Betroffene erhalten eine schmerztherapeutische Behandlung samt Psychotherapie oder Rehabilitation. Rebscher: »Wir wollen sicherstellen, dass in Zukunft Risikopatienten rechtzeitig stadiengerecht adäquat behandelt werden.«

 

Grünenthal erhofft sich von der Kooperation detailliertes Wissen über Versorgungsstrukturen. »Um effiziente Therapieoptionen entwickeln zu können, müssen wir wissen, bei welchen Patienten es Optimierungsbedarf in welcher Form gibt«, sagte der Geschäftsleiter von Grünenthal-Deutschland, Kai Martens. »Denn nur wirkliche Innovationen, mit denen langfristig Kosten gespart werden können, haben am Markt eine Chance.« /

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