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Vogelgrippe erreicht Afrika und die EU

14.02.2006  13:17 Uhr

<typohead type="3">Vogelgrippe erreicht Afrika und die EU

von Christina Hohmann, Eschborn

 

Der Erreger der Vogelgrippe H5N1 ist nun auch in Afrika und in der EU angekommen. Nachdem das Virus in Nigeria aufgetreten war, meldeten innerhalb weniger Tage Bulgarien, Italien, Griechenland und Slowenien erste Fälle bei Wildvögeln.

 

Am vergangenen Wochenende wurden in den vier europäischen Ländern tote Vögel gefunden, die nachweislich an dem aggressiven H5N1-Virus gestorben waren. In Griechenland verendeten drei Schwäne im Norden des Landes und eine Wildgans auf der Insel Skyros, berichtet das griechische Landwirtschaftsministerium. Sowohl in Italien, als auch in Bulgarien und Slowenien starben mehrere wilde Schwäne.

 

Rund um die Fundorte wurden mit der EU-Kommission abgesprochene Schutzmaßnahmen ergriffen. So müssen Geflügelzüchter in einem Umkreis von drei Kilometern ihre Tiere in geschlossenen Gebäuden unterbringen. In einem Umkreis von zehn Kilometern gelten verschärfte Transportbestimmungen, alle Fahrzeuge werden desinfiziert und alle Vögel untersucht.

 

Experten warnen vor Panik. Bislang seien nur Wildtiere erkrankt und diese hätten noch nie Menschen infiziert, sagte der Virologe Professor Dr. Hans Wilhelm Doerr vom Universitäts-Klinikum in Frankfurt am Main in einem dpa-Gespräch. Dies bestätigte auch die Sprecherin des Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit, Elke Reinking. Infizierte Wildvögel stellten kein Risiko für Menschen dar. Bisher hätten sich alle Patienten bei erkranktem Hausgeflügel angesteckt, und das sei in Europa bislang nicht betroffen. Um zu verhindern, dass Zugvögel das heimische Geflügel anstecken, soll nun die Stallpflicht früher als geplant eingeführt werden. Bundesagrarminister Horst Seehofer (CSU) will das vorsorgliche Freilaufverbot, das erst für den 1. März vorgesehen war, früher verhängen.

 

Dass der Erreger Europa erreicht, war nur noch eine Frage der Zeit, nachdem er auch in Afrika aufgetreten war. Bereits Anfang Januar begann ein Ausbruch auf einer Geflügelfarm in Nigeria, bei dem etwa 46.000 Hühner, Gänse und Strauße starben. Die Farm in der nordnigerianischen Provinz Kaduna liegt direkt neben einem großen Überwinterungsgebiet mehrerer Entenarten. Wie genetische Analysen zeigen, handelt es sich bei dem Erreger um denselben H5N1-Stamm, der bereits im Frühjahr 2005 am Quinghai-See in China aufgetreten war und dann mit Hilfe von Zugvögeln über Sibirien in die Türkei und ans Schwarze Meer vorgedrungen ist.

 

Das Auftreten des Erregers in Afrika sei Anlass zu großer Sorge und erfordere ein sofortiges Handeln, schreibt Dr. Jong Wook Lee, Generaldirektor der WHO, in einer Erklärung. Wenn das Influenza-Virus nicht streng kontrolliert werde, könnte es endemisch werden, warnt die WHO. Bei Epidemien unter Vögeln bestehe immer das Risiko, dass auch Menschen erkranken. Hierfür sei die Gefahr in Afrika besonders groß, da viele Menschen Geflügel halten.

 

Dass die Vogelgrippe Afrika erreicht, ist seit langem ein Schreckensszenario, weil hier Armut und mangelnde Infrastruktur das Eindämmen der Seuche erschweren. Nur wenige Länder haben ein Überwachungssystem für Influenza-Viren. Wenn H5N1 von Mensch zu Mensch übertragbar wird und dies unentdeckt bleibt, kann es zu einer Pandemie kommen, warnt Lee.

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