Impfung wirksam im Tierversuch |
01.02.2017 10:18 Uhr |
Von Daniela Hüttemann / Rund eine halbe Milliarde Menschen weltweit ist mit Herpesviren vom Typ 2 (HSV-2) infiziert, den Erregern des sexuell übertragbaren Genitalherpes. Bislang waren alle Versuche gescheitert, einen Impfstoff gegen das Virus zu entwickeln, unter anderem weil es sich im Körper in eine Ruhephase begeben und vor der Immunabwehr verstecken kann.
Jetzt konnten Forscher die Ansteckung bei Makaken und Meerschweinchen mit einem trivalenten Impfstoff verhindern, berichtet ein Team um Professor Dr. Harvey Friedman von der Universität Pennsylvania im Fachjournal »PLOS Pathogens« (DOI: 10.1371/journal.ppat.1006141).
Die Subunit-Vakzine enthält die drei Glykoproteine C, D und E, die das Virus zum Eintritt in die Wirtszelle und zum Schutz vor dem Immunsystem benötigt. Die Impfung schützte die geimpften Versuchstiere zu 97 Prozent vor einer Infektion, bei zusätzlicher Boosterung mit Glykoprotein D sogar zu 99 Prozent. Nach Angaben der Website drugs.com bieten die Forscher den Impfstoffkandidaten nun verschiedenen pharmazeutischen Firmen zur Weiterentwicklung an. Falls sich ein Geldgeber findet, könnten Studien am Menschen innerhalb von 18 Monaten starten.
HSV-2 löst bei Infizierten Bläschen und Wunden im Genitalbereich aus, die stark schmerzen können. Zudem erhöhen sie das Risiko für weitere sexuell übertragbare Infektionen wie HIV. Überträgt sich das Herpesvirus bei der Geburt von der Mutter auf das Kind, kann es zu einer schweren bis tödlichen systemischen Erkrankung des Kindes kommen. /