Pharmazeutische Zeitung online
GKV-Finanzierung

Zankapfel Gesundheitsprämie

02.02.2010  16:51 Uhr

Von Stephanie Schersch / Auch bei der Kopfpauschale gibt es weiter Streit in der Koalition. Gesundheitsminister Philipp Rösler will die Prämie einführen, die CSU kündigte Widerstand an. Experten halten den Pauschalbeitrag dabei durchaus für ein zukunftsfestes Modell.

Die Gesundheitsprämie ist einer der großen Streitpunkte in der Koalition. Kurz vor Einsetzung der Regierungskommission zur Gesundheitspolitik stehen sich FDP und CSU weiter unversöhnlich gegenüber. Der Bundesgesundheitsminister sieht sogar sein politisches Schicksal mit der Durchsetzung des Pauschalbeitrags verknüpft. »Es lohnt sich, neue Wege zu gehen«, sagte Rösler in der ARD. Die Kopfpauschale sei wesentlich gerechter als die bestehende Finanzierung des Gesundheitssystems. Auch die Union werde sich noch für das Modell gewinnen lassen. »Da bin ich sogar sehr überzeugt«, so Rösler. Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) ist ganz anderer Meinung. Er wird nicht müde zu betonen, die Kopfpauschale sei nicht finanzierbar und finde in der Bevölkerung keine Akzeptanz. Er sieht das Modell »zum Scheitern verurteilt«.

 

Stabile Einnahmen

 

Gesundheitsökonomen halten den Pauschalbeitrag hingegen durchaus für einen vielversprechenden Reformvorschlag. »Mit der Prämie bleiben die Einnahmen der GKV stabil, selbst wenn mehr Menschen in Rente gehen oder ihren Job verlieren«, sagte Eberhard Wille, Professor an der Universität Mannheim, im Gespräch mit der Pharmazeutischen Zeitung (PZ).

Das Modell sei demografiefester als das bestehende Finanzierungssystem und setze auf Nachhaltigkeit. Die Kosten für den Sozialausgleich werden dabei auf den Staatshaushalt umgelegt – zu Recht, findet Wille. »Es hat schließlich nichts mit dem Gesundheitssystem zu tun, wenn die Menschen arbeitslos sind oder weniger verdienen.« Auch die Umverteilung über Steuermittel hält er für solidarischer, da beim Sozialausgleich im Rahmen der GKV Einkommen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze nicht belastet werden. »Bei einer Finanzierung über die Einkommensteuer wird dagegen das gesamte Nettoeinkommen berücksichtigt.« Auch Professor Günter Neubauer vom Münchner Institut für Gesundheitsökonomik bezeichnete die Art des sozialen Ausgleichs gegenüber der PZ als große Stärke der Kopfpauschale.

 

Die Finanzierung der Gesundheitsprämie wird ohne eine Steuererhöhung nicht zu machen sein, räumt auch Wille ein. Er hält eine Mischung aus Einkommen- und Mehrwertsteuererhöhung für möglich. »Dabei darf es natürlich nur um den vollen, nicht aber um den reduzierten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent gehen.« /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa