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Kopfschmerzen bedrohen Augen

01.02.2010  14:01 Uhr

Kopfschmerzen, verdickte Schläfenarterien, Sehstörungen: Diese Beschwerden können auf eine wenig bekannte, aber gefährliche Krankheit hindeuten. Die Entzündung der Schläfenarterie kann unbehandelt zur Erblindung führen.

Die Arteriitis temporalis oder Riesenzell­arteriitis tritt meist bei älteren Menschen und nur selten vor dem 50. Lebensjahr auf. Ein Großteil der Patienten berichtet über andauernde oder kurzzeitige Kopfschmerzen als erstes Symptom. Häufig ist die Kopfhaut berührungsempfindlich, die Schläfenarterien sind schmerzhaft entzündet und sichtbar verdickt. Mitunter ist hier kein Puls mehr tastbar. Klagt der Patient zudem über kurzzeitige Sehstörungen oder Gesichtsfeldausfälle, sollte das Apothekenteam ihn sofort zum Arzt schicken. Ein plötzlicher Sehverlust kann auch erstes und einziges Symptom der Gefäßentzündung sein. In jedem Fall ist Eile geboten: Greift der entzündliche Prozess in den Schläfenarterien auf feinste Schlagadern des Auges über, droht eine irreversible Erblindung. Nur eine rechtzeitige Diagnose und Therapie kann das Augenlicht retten.

Die Entzündung der Schläfenarterie gehört zur großen Gruppe der Vaskulitiden. Infolge einer fehlgeleiteten Immunabwehr kommt es zu entzündlichen Veränderungen in großen und kleinen Blutgefäßen. Die Vaskulitiden gehören zu den entzündlich-rheumatischen Systemerkrankungen, sind mit einer Inzidenz von 30 pro 1 Million Einwohner pro Jahr aber selten (Orphan Diseases). Je nachdem welche ­Gefäße und Organe betroffen sind, variieren Beschwerden und Prognose sehr stark.

 

Eine Arteriitis temporalis kommt oft nicht allein: Mitunter leiden Patienten auch an einer Polymyalgia rheumatica, die durch starke Muskelschmerzen vor allem im Schulter- und Beckengürtel gekennzeichnet ist. Zudem kann der Entzündungsprozess weitere Blutgefäße erfassen, zum Beispiel Hauptschlagader, Herzkranzgefäße und hirnzuführende Gefäße.

 

Die Deutsche Gefäßliga empfiehlt, möglichst rasch eine Therapie mit Cortison einzuleiten. Wenn die Patienten bereits teilweise erblindet sind, drohe bei mehr als zwei Dritteln ansonsten ein vollständiger Sehverlust. Die Tagesdosis könne von initial 70 bis 100 mg sehr schnell auf eine Erhaltungsdosis von 5 bis 10 mg Prednison reduziert werden. Im typischen Fall dauert die Therapie mindestens ein Jahr lang. Zunehmend verordnen die Ärzte auch eine antirheumatische Therapie, zum Beispiel mit Methotrexat, um eine Remission der Gefäßentzündung zu erzielen und Corticoide einzusparen.

 

Wichtig für die Beratung in der Apotheke: Aufgrund der länger dauernden Corticoidtherapie sollten die Patienten Calcium und Vitamin D zur Osteoporoseprophylaxe einnehmen.

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