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Nationaler Krebsplan

Im Team gegen Krebs

02.02.2010  13:35 Uhr

Von Gudrun Heyn, Hamburg / Mehr als 436 000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich neu an Krebs. Inzwischen können sie von den ersten Erfolgen des Nationalen Krebsplanes profitieren. Auch die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apothekern wird dadurch gestärkt.

Um die Versorgungssituation für Krebspatienten in Deutschland zu verbessern, hat die Bundesregierung im Jahr 2008 den Nationalen Krebsplan ins Leben gerufen. Kernpunkt ist die Koordination und Kooperation zahlreicher Organisationen und Institutionen mit dem Ziel, deren Fachwissen auf dem Gebiet der Onkologie zu bündeln und den Kampf gegen Krebs besser zu strukturieren. Zu den Akteuren gehören unter anderem die Arbeitsgemeinschaft der Obersten Gesundheitsbehörden der Länder, die Deutsche Krebsgesellschaft, die Deutsche Krebshilfe, die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren, die Bundesärztekammer, das Deutsche Krebsforschungszentrum und der GKV-Spitzenverband, erklärte der Leitende Onkologe des Evangelischen Waldkrankenhauses Spandau, Dr. Jochem Potenberg, auf dem 18. onkologisch-pharmazeutischen Fachkongress in Hamburg.

In der ersten Phase des Nationalen Krebsplans 2009/2010 konzentrieren sich verschiedene Arbeitsgruppen auf die Entwicklung umsetzungs­fähiger Maßnahmen. Dabei stehen vier große Hand­lungsfelder im Mittelpunkt: die Weiterentwicklung der Früherkennung, der weitere Ausbau von onkologischen Versorgungsstrukturen sowie der Qualitäts­sicherung, die Sicher­stellung einer effizienten onkologischen Arzneimittel­therapie und die Stärkung der Patienteninformation. Nach der Vorgabe von Ex-Gesundheitsministerin Ulla Schmidt sollen die Ergebnisse direkt gesundheitspolitisch umgesetzt werden.

 

So setzen sich Akteure des Nationalen Krebsplanes etwa dafür ein, dass sich immer mehr Erkrankte in zertifizierten Institutionen untersuchen und behandeln lassen. Diese gewährleisten die Diagnose und Therapie auf hohem Qualitätsniveau. Da­rüber hinaus erfüllen sie zum Teil noch weitere Forderungen, die im Rahmen des Nationalen Krebsplanes erhoben werden. Eine davon ist die interprofessionelle Zusammenarbeit von Ärzten, Apothekern, Psychoonkologen, Ernährungstherapeuten und anderen Fachgruppen (siehe dazu Psychoonkologie: Hilfe in der Krise). Eine andere Forderung ist der faire und schnelle Zugang von Betroffenen zu innovativen Krebstherapien. In zertifizierten Zentren ist dies für 5 bis 20 Prozent der Patienten erfüllt, denn so groß ist die Gruppe, die dort an Studien teilnehmen muss.

 

Wie sehr sich die Forderung nach einer qualitativ hochwertigen Versorgung von Tumorpatienten auch im praktischen Handeln von Krankenhäusern, Ärzten und Apothekern wiederfindet, zeigt das Beispiel des Evangelischen Waldkrankenhauses Spandau in Berlin. Dort sind ein Brustzen­trum, ein Gynäkologisches Krebszentrum und ein Darmzentrum etabliert, die noch in diesem Jahr in einem Onkologischen Zentrum gebündelt werden sollen.

 

Obwohl eine interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheker von der Deutschen Krebsgesellschaft zwar für Onkologische Zentren zwingend vorgeschrieben, aber etwa für Brustzen­tren nur erwünscht ist, nehmen in Spandau auch die Klinikapotheker an allen Tumorkonferenzen teil. Außerdem sind sie direkt in das Nebenwirkungsmanagement eingebunden, an der Erstellung von Aufklärungsbögen für die Patienten beteiligt, gehen mit auf Visite und bringen sich in die Entwicklung der Therapiepfade ein. »Im praktischen Alltag ist es beispielsweise sehr sinnvoll, die zumeist etwas unscharf formulierten Therapie-Empfehlungen der S3-Leitlinien mithilfe des Wissens von erfahrenen Ärzten und Apothekern in Richtlinien für die Einrichtungen einer Klinik umzusetzen«, sagte Giesela Sproßmann-Günther, Leiterin der Klinikapotheke des Evangelischen Waldkrankenhauses Spandau. In Qualitätskonferenzen wird dann dieses und anderes Wissen an alle professionell Beteiligten weitergegeben. Wie die Patienten des Spandauer Waldkrankenhauses können in ganz Deutschland Betroffene von den Vorteilen zertifizierter Zentren profitieren. Alleine von der Deutschen Krebsgesellschaft sind inzwischen mehr als 443 Zentren zertifiziert, 84 weitere in einem laufenden Verfahren. Die Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheker ist dabei ein zentraler Baustein für die Vergabe des Qualitätssiegels.

 

Über die Weiterentwicklung des Nationalen Krebsplanes soll auf der zweiten Nationalen Krebskonferenz verhandelt werden, die am 19. Juni 2010 in Berlin stattfinden wird. /

Weltkrebstag 2010

Am 4. Februar findet der Weltkrebstag unter dem Motto »Auch Krebs lässt sich verhindern« statt. Dieses Jahr liegt der Fokus der Aktion auf der Prävention von Tumorerkrankungen etwa durch gesunde Lebensführung oder Impfungen. Weitere Informationen zum Aktionstag und zu Präventionsmaßnahmen sind beim Krebsinformationsdienst unter www.krebsinformationsdienst.de, in der Rubrik »Aktuelles« zu finden.

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