Die Gründe fürs Hinschmeißen |
01.02.2010 15:20 Uhr |
PZ / Welche Ursachen und Motive führen zu Studienabbrüchen? Mit dieser Frage befasste sich eine neue Studie des Hochschul-Informations-Systems (HIS).
Demnach waren für nur 12 Prozent der Studienabbrecher unzureichende Studienbedingungen entscheidend für den Abbruch. Als Hauptgrund für einen Studienabbruch werden von 31 Prozent der befragten Studierenden Leistungsprobleme angegeben. 20 Prozent davon nennen die zu hohen Anforderungen des Studiums als ausschlaggebend für den Studienabbruch. Für 11 Prozent ist das Nichtbestehen von Prüfungen die Hauptursache.
Von ähnlich großer Bedeutung ist das vorzeitige Abbrechen des Studiums aufgrund mangelnder Motivation. 18 Prozent aller Abbrecher identifizieren sich nicht (mehr) mit ihrem Studienfach und den sich daraus ergebenden beruflichen Möglichkeiten. Aus ihrer Sicht haben sich ihre Vorstellungen vom gewählten Studiengang nicht bestätigt; sie haben sich mit falschen Erwartungen immatrikuliert. Für 19 Prozent der Befragten sind finanzielle Probleme ausschlaggebend für ihren Studienabbruch. »Durch Verbesserungen beim BAföG und den Aufbau eines nationalen Stipendienprogramms werden wir in den kommenden Jahren entscheidend zu einer Verbesserung der finanziellen Situation der Studierenden beitragen«, sagt der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Dr. Helge Braun. »Finanzielle Gründe dürfen niemanden von der Aufnahme und dem Abschluss eines Studiums abhalten.«
Insgesamt ist die Studienabbruchquote in Deutschland leicht rückläufig und betrug im Jahr 2006 21 Prozent (2004: 22 Prozent; 2002: 25 Prozent). Damit liegt Deutschland deutlich unter dem OECD-Durchschnitt, der bei 31 Prozent liegt. Dies geht aus einer früheren HIS-Erhebung über Studienabbruchquoten auf der Basis des Absolventenjahrgangs 2006 hervor, die 2008 veröffentlich wurde. Eine 2005 veröffentlichte Untersuchung hebt hervor, dass im Studiengang Pharmazie ein vergleichsweise niedriger Abbruchwert von 12 Prozent festzustellen ist (zum Vergleich: In der Fächergruppe Sprach-, Kulturwissenschaften, Sport weist der Studienabbrecheranteil 35 Prozent auf).
Die Studie »Ursachen des Studienabbruchs in Bachelor- und in herkömmlichen Studiengängen« kann unter www.his.de abgerufen werden. /