Geburt kein Risikofaktor für Inkontinenz |
24.01.2006 16:52 Uhr |
<typohead type="3">Geburt kein Risikofaktor für Inkontinenz
PZ Eine vaginale Entbindung erhöht anscheinend doch nicht das Risiko, im späteren Leben Harninkontinenz zu entwickeln. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der University of Rochester, New York, und widersprechen damit bisherigen Annahmen.
Dr. Gunhilde Buchsbaum und ihre Kollegen hatten 143 Schwesternpaare im Durchschnittsalter von 61 Jahren untersucht. Wichtigstes Einschlusskriterium der Studie war, dass eine Schwester kein Kind geboren hatte, während die andere mindestens ein Kind entbunden haben musste. Die Mediziner befragten die Probandinnen eingehend nach Symptomen von Beckenbodenstörungen und untersuchten sie zusätzlich.
Dabei zeigte sich, dass die kinderlosen Frauen etwa gleich häufig inkontinent wurden wie Frauen mit Kindern. 49,7 Prozent der Probandinnen mit Nachwuchs verloren unfreiwillig Urin im Vergleich zu 47,6 Prozent der kinderlosen Frauen. Eine vaginale Geburt scheint somit das Risiko für Inkontinenz nicht zu erhöhen, schreiben die Forscher in der Zeitschrift »Obstetrics and Gynecology« (Band 106, Seite 1253 bis 1258). Die Daten lassen eher vermuten, dass eine familiäre Prädisposition verantwortlich ist. Denn in 63 Prozent der Fälle waren beide Schwestern erkrankt. Wie groß die Bedeutung der Gene ist, wollen die Forscher in weiteren Untersuchungen klären.