Pharmaziestandort Leipzig weiter unsicher |
15.01.2013 18:55 Uhr |
Von Ev Tebroke / Die Ausbildung von Pharmazeuten im Freistaat Sachsen bleibt weiter unsicher. Zwar ist nach Angaben der Universität Leipzig davon auszugehen, dass für das Wintersemester 2013/14 neue Studenten im Studiengang Pharmazie immatrikuliert werden. »Aber ob es grundsätzlich zu einer Schließung des Pharmazeutischen Instituts Leipzig kommen wird, darüber gibt es seitens der Politik nach wie vor keine Entscheidung«, sagte Uni-Sprecher Carsten Heckmann auf Anfrage der Pharmazeutischen Zeitung.
Vergangene Woche hatten die Sächsische Landesapothekerkammer (SLAK) und der Sächsische Apothekerverband (SAV) in einer gemeinsamen Presseerklärung eine Entscheidung gefordert. Das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz hatte im Oktober vergangenen Jahres die Schließung des Instituts für Pharmazie in Leipzig zwar offiziell abgelehnt. Bislang gebe es aber immer noch keine verbindliche Aussage des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst oder des Rektorats der Universität Leipzig zur Weiterführung der dringend benötigten pharmazeutischen Ausbildung. Nach Ansicht von Heckmann ist es aber eindeutig Sache der Politik, hier eine Entscheidung zu treffen. »Die Uni Leipzig steht nach wie vor dazu, das Institut zu schließen«, so der Unisprecher.
Auch Holger Mann, Sprecher für Hochschule und Wissenschaft der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, kritisierte, dass über ein Jahr nach Beginn der Debatte kein schlüssiges Konzept zur Sicherung des pharmazeutischen Nachwuchses für Sachsen in Sicht sei. »Die Staatsregierung und Regierungskoalitionen gehen fahrlässig mit diesem Aspekt der Fachkräftesicherung um«, sagte er in einem Statement.
Versorgungsengpässe
Nach Angaben der SLAK und des SAV können eine flächendeckende Arzneimittelversorgung, besonders in den ländlichen Gebieten, sowie Nacht- und Notdienste ohne genügend pharmazeutischen Nachwuchs nicht mehr garantiert werden. /