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Krebs

Ein teuflisch ansteckender Tumor

19.01.2010  11:00 Uhr

Von Daniela Biermann / Der Tasmanische Teufel ist durch eine ansteckende Krebsart vom Aussterben bedroht. Forscher entdeckten nun den Auslöser der Epidemie: eine Nervenzelle.

Bislang sind nur zwei ansteckende Tumorarten bekannt, die nicht durch Viren, sondern durch die Krebszellen selbst übertragen werden. Die eine kommt bei Hunden vor, die andere bedroht nun eine ganze australische Beuteltierart: den Tasmanischen Teufel. Vertreter der kleinen Raubtiere gibt es mittlerweile nur noch auf der australischen Insel Tasmanien. Seit 1996 setzt allerdings ein Krebs, der das Gesicht befällt, der geschützten Population stark zu. Wissenschaftler fürchten, dass der Tasmanische Teufel in weniger als 35 Jahren durch die sogenannte »Devil Facial Tumor Disease« (DFTD) aussterben könnte.

Die Krebserkrankung überträgt sich durch Bisse. Zunächst vermuteten Forscher eine virale Ansteckung, fanden jedoch keine Virusspuren. Vielmehr gab es Anzeichen, dass hier ein seltener Fall von ansteckenden Krebszellen vorliegt. Ein internationales Forscherteam hat nun durch Genanalysen herausgefunden, welche Zellen übertragen werden und den Krebs auslösen.

 

Dazu erstellten sie unter anderem Sequenzanalysen und Genaktivitätsprofile des Tumors und verglichen sie mit anderen Zellen. Wie sie im Fachjournal »Science« berichten, ähneln die Tumorzellen stark den Schwann-Zellen und sind vermutlich aus diesen hervorgegangen (doi: 10.1126/science.1180616). Die nach einem deutschen Physiologen benannten Zellen sind Teil des peripheren Nervensystems. Sie isolieren die Fortsätze der Neuronen, erleichtern somit die Reizweiterleitung und versorgen die Nervenfasern mit Nährstoffen. Wie aus diesen schützenden Zellen ansteckende Krankheitserreger werden, ist jedoch noch unklar.

 

Die Wissenschaftler um Erstautorin Elizabeth Murchison vom Cold Spring Harbor Laboratory im US-Bundesstaat New York fanden zum Beispiel heraus, dass die Krebszellen Periaxin produzieren, eine Vorstufe des Myelins, mit dem Schwann-Zellen die Nervenfasern isolieren. Die Forscher schlagen vor, Periaxin als Biomarker zu nutzen, um DFTD von anderen Krebserkrankungen des Tasmanischen Teufels zu unterscheiden. Da die Population relativ klein und isoliert ist, sind sich die Tiere genetisch sehr ähnlich. Das macht sie anfällig für Erreger und eben Tumoren. Da die Wissenschaftler nun den Auslöser des Krebses kennen, hoffen sie darauf, eine Behandlung und Impfung gegen DFTD zu entwickeln. Bislang werden erkrankte Tiere lediglich isoliert. /

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