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Diagnostik

Alzheimer im Auge erkennen

19.01.2010  10:59 Uhr

Von Christina Hohmann / Die Gesundheit des Gehirns lässt sich in den Augen ablesen. Anhand der Zahl der sterbenden Zellen in der Netzhaut lassen sich zumindest im Tierversuch neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer diagnostizieren.

Viele neurologische Erkrankungen gehen mit einem Untergang von Nervenzellen einher. Dieser ist im Gehirn schlecht zu detektieren. Doch der Tod von Nervenzellen erstreckt sich auch bis ins Auge, genauer gesagt in die Netzhaut, wo er leichter zu erkennen ist. Francesca Cordeiro und ihre Kollegen vom University College London entwickelten daher eine Methode, diesen Zelltod im Auge zu messen.

Dabei lassen sich zwei Formen unterscheiden: der »saubere« programmierte Zelltod (Apoptose) und die »schmutzige« Zellexplosion (Nekrose). Um beide Formen zu erfassen, setzten die Forscher sowohl einen grünen Farbstoff ein, der an ein im Verlauf der Apoptose exprimiertes Protein bindet, als auch einen roten Farbstoff, der ein für die Nekrose kennzeichnendes Protein erkennt. Diese fluoreszierenden Farbstoffe injizierten Cordeiro und ihre Mitarbeiter in die Augen von gesunden Mäusen und von Modellmäusen, die an einer Form von Alzheimer-Demenz erkranken. Anschließend untersuchten sie die Netzhaut mittels eines Ophthalmoskops, wobei sterbende Zellen als rote oder grüne Punkte zu erkennen waren. Bei Tieren mit Alzheimer-Demenz befanden sich deutlich mehr Punkte von beiden Farben auf der Retina als bei gesunden Mäusen, berichten die Forscher im Fachjournal »Cell Death and Disease« (doi: 10.1038/cddis.2009.3). Es zeigte sich auch, dass mit der Zeit die Zahl der grünen Flecken ab- und die der roten Flecken zunahm. Dies bedeutet, dass in frühen Phasen der Erkrankung die Apoptose im Vordergrund steht, während in späteren Phasen die Nekrose wichtiger wird.

 

Cordeiro und ihre Mitarbeiter hoffen, dass eines Tages Augenärzte mithilfe dieser Methode neurodegenerative Erkrankungen zu einem früheren Zeitpunkt feststellen können als bislang möglich. Einer klinischen Anwendung der Technik steht derzeit im Weg, dass die Farbstoffe in den Augapfel gespritzt werden müssen. Die britischen Forscher versuchen daher, Marker zu entwickeln, die einfach und sicher per Augentropfen appliziert werden können. Schon heute kann die Methode aber eingesetzt werden, um neue Alzheimer-Medikamente im Tiermodell zu testen. In ihren Untersuchungen gelang es Cordeiro und ihren Kollegen, sowohl Apoptose als auch Nekrose durch Gabe des NMDA-Kanal-Blockers MK-801 zu inhibieren. /

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