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Orphan-Drug-Zulassung für Azacitidin

12.01.2009  13:37 Uhr

<typohead type="3">Orphan-Drug-Zulassung für Azacitidin

Von Von Kerstin A. Gräfe

 

Die Europäische Kommission hat Azacitidin (Vidaza®) als Orphan Drug zur Therapie myelodysplastischer Syndrome (MDS) zugelassen. MDS sind potenziell bösartige Veränderungen der Blutbildung, die zu Leukämie führen können.

 

Azacitidin gehört zur Substanzklasse der sogenannten demethylierenden Wirkstoffe. Der Arzneistoff macht die Methylierung guaninreicher Sequenzen (CpG-Inseln) in den Promotorregionen der DNA (und der damit verbundenen Inaktivierung von Genen) rückgängig. Bei jeder neuen Replikationsrunde wird anstelle eines Cytosins Azacitidin in den neuen DNA-Strang eingebaut und inhibiert irreversibel die DNA-Methyltransferase. Auf diese Weise verringert sich nach und nach die Methylierung der Genpromotoren, sodass stummgeschaltete Gene wieder exprimiert werden und sich die Hämatopoese normalisiert.

 

Die Indikation umfasst die Behandlung von Hochrisiko-MDS-Patienten der Kategorien »Int-2« und »High-Risk« nach dem International Prognostic Scoring System (IPSS). Weitere indizierte Subgruppen nach der WHO-Klassifikation sind die chronisch myelomonozytäre Leukämie (CMML) mit 10 bis 29 Prozent Blasten im Knochenmark ohne myeloproliferative Störung sowie die akute myeloische Leukämie (AML) mit 20 bis 30 Prozent Blasten im Knochenmark und gleichzeitiger Mehrlinien-Dysplasie (RAEB-t nach FAB-Klassifikation).

 

Laut Hersteller Celgene besitzen Patienten dieser Risikogruppen unbehandelt nur eine mediane Überlebenszeit von etwa fünf bis 14 Monaten. Während jüngere Betroffene in gutem Allgemeinzustand aufgrund der ungünstigen Prognose in der Regel eine intensive Behandlung mit Chemotherapie beziehungsweise eine Stammzelltransplantation erhalten, standen für Menschen über 65 Jahre, die den Hauptanteil der Patienten ausmachen, bisher lediglich supportive Therapiemaßnahmen zur Verfügung.

 

Mit Vidaza erhalten diese Patienten nun erstmals Zugang zu einem Medikament, das eine signifikante Verlängerung der Überlebenszeit bewirkt (Zulassungsstudie AZA-001). In den USA ist der Wirkstoff bereits seit Mai 2004 als Orphan Drug zugelassen.

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